Liebe Leserin, lieber Leser,
bei der allgemeinen Nachrichtenlage will man manchmal am liebsten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber es wird nicht alles schlechter: Das von Hinz&Kunzt und Fachleuten der Wohnungslosenhilfe eingeforderte Modellprojekt „Housing First“ war in Hamburg ein so großer Erfolg, dass die Stadt den Ansatz jetzt als Teil der regulären Hilfen für obdachlose Menschen langfristig fördert. 39 Menschen haben bereits den Schritt weg von der Straße in ein eigenes Zuhause geschafft. Unter anderem hat uns David erzählt, wie es ihm seither geht.
Das Glück, noch mal ganz neu anzufangen, hatte auch Teyfik Sahin. Mehr als zehn Jahre saß er wegen Mordes hinter Gittern. Nachdem er freikam, hat er sein gesamtes Leben auf links gedreht. Wie er heute mit seinem Verein versucht, junge Menschen von der schiefen Bahn abzuhalten, lesen Sie in unserem Kriminalitätsschwerpunkt.
Noch besser wäre es, wenn man auch gegen Armut und nicht nur gegen Kriminalität vorgehen würde, sagt Anna Bindler. Die Professorin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung forscht zu Kriminalität und Ungleichheit und erläutert im Interview, wie eng beide Themen leider miteinander verwoben sind.
Dass man sich von Gewalt niemals einschüchtern lassen sollte, zeigt eine Geschichte aus dem Dorf Wittorf bei Lüneburg: 2023 verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein Haus, in dem eine Unterkunft für Geflüchtete geplant war. Politik und Verwaltung ließen das Gebäude anschließend wieder aufbauen. Kürzlich wurde die kleine Wohnunterkunft eröffnet, und anschließend feierten erstmals Alteingesessene und Neuankömmlinge gemeinsam das jährliche Dorffest.
Damit wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen!
Ihr Jonas Fabricius-Füllner
Redaktion







