Hinz&Kunzt-Kalender 2026

Ausflug mit Geschmack

Eine Menschengruppe steht auf einem Feld, im Vordergrund wächst Salbei
Eine Menschengruppe steht auf einem Feld, im Vordergrund wächst Salbei
Gespannte Gesichter: Spitzenkoch Matthias Gfrörer (5. von rechts) führte die Gruppe über Gut Wulksfelde und und beantwortete geduldig alle Fragen. Foto: Dmitrij Leltschuk

Die Hinz&Kunzt-Kochgruppe war zu Gast auf Gut Wulksfelde und stand zusammen mit Spitzenkoch Matthias Gfrörer in der Küche. In unserem Jahreskalender für 2026 sind Fotos von der Aktion samt Rezepten zum Nachkochen verewigt.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

„Wir machen einen Ausflug!“ Hinz&Künztlerin Silvia freut sich schon Tage vorher auf den Trip zum Gut Wulksfelde in Tangstedt, den sie zusammen mit „den Jungs“ aus der Kochgruppe unternehmen wird. Seit mehr als drei Jahren trifft sich ein fester Kern von fünf bis zehn Hinz&-Künztler:innen einmal im Monat gemeinsam am Herd. Außerdem bereiten sie an jedem ersten Magazin-Verkaufstag Essen für die rund 500 Hinz&Künztler:innen zu.

Acht von ihnen machen sich Anfang Juni auf den Weg zum Bio-Gutshof. Mit dabei: Fotograf Dmitrij Leltschuk. Der 50-Jährige hält den Tag für den neuen Hinz&Kunzt-Jahreskalender fest. Von der Idee war er sofort begeistert – genau wie die Mitglieder der Kochgruppe. „In der Küche mit Profiwerkzeug arbeiten?“, fragt Markus. „Mega!“

Gastronom Matthias Gfrörer nimmt die Kochgruppe in Empfang. Der 47-Jährige betreibt seit 16 Jahren die Gutsküche auf dem Bauernhof. Dort kocht er „gute alte Hausmannskost“, wie er sie noch von seiner Oma kenne. Das moderne i-Tüpfelchen: kulinarische Beigaben aus aller Welt. Gfrörer hat schon in Küchen in Berlin, New York oder Dubai gekocht.

Der Spitzengastronom führt die Besucher:innen über das weitläufige Gelände. „Das ist alles 100 Prozent Bio?“, fragt Hinz&Künztler Gabor beeindruckt. Gfrörer nickt. In einem Gewächshaus für Gurken zupft er grüne Blätter von einer Pflanze und lässt die Gruppe daran riechen – eine Tagetes. Die schütze die Gurken vor Schädlingen, weil sie so scharf riecht, erklärt er. Gabor rümpft die Nase und nickt. „Krass, natürliche Pestizide!“ Chris beschäftigt derweil etwas anderes: „Was kostet so eine Bio-Gurke, wenn sie erwachsen ist?“ Dafür erntet er ordentlich Gelächter. Gfrörer erklärt, dass man bei Bio-Lebensmitteln schon um die 20 Prozent draufrechnen müsse, doch dafür erspare man seinem Körper auch eine Menge ungesunder Chemikalien.

Ein Mann mit Schürze platziert Essen auf Tellern
Gabor richtet die Teller an. Gleich wird gegessen! Foto: Dmitrij Leltschuk

Weiter geht es über Acker und Wiesen zu den Tieren, die auf dem Gut leben. „Ich bin eher so der Schmusebär“, sagt Kai. „Kann man die nicht streicheln?“ Traurig schaut er zu den Schweinen hinüber, die sich in einiger Entfernung hinter einem doppelten Zaun suhlen. „Auf keinen Fall“, sagt Gfrörer. „Ansteckende Menschenkrankheiten können für sie tödlich sein.“

Kais Gesicht hellt sich auf, als es weiter zu den Ziegen geht und er sie mit Gurken füttern kann. Später darf er sogar ein Huhn auf den Arm nehmen. Ganz verzückt posiert er dabei vor dem Fotografen und den anderen Hinz&Künztler:innen, die auch jede Menge Erinnerungsfotos schießen.

Zum Schluss der Tour dann das Highlight: die Gutsküche. An der offenen Kochzeile legen sie los. „Birnen, Bohnen und Speck“ steht auf dem Speiseplan. Matthias Gfrörer leitet an: Kai übernimmt die Kartoffeln, sein Namensvetter widmet sich gemeinsam mit Gabor der Petersilie, Markus übernimmt die Birnen, das Fleisch brät der Chef selbst. Silvia schlendert von Station zu Station: „Ich habe hier alles im Griff“, sagt sie und grinst. Die anderen übernehmen das Probieren und Abschmecken. Das überraschend Beste: der vegane Speck, den der Koch schon vorher vorbereitet hat. „Unfassbar“, sagt Hinz&Künztler Spinne erstaunt und kaut genüsslich. „Das soll Sellerie sein? Schmeckt viel zu gut!“

Vier Männer werkeln in einer Küche
Matthias Grförer war begeistert davon, wie wissbegierig die Hinz&Künztler:innen waren. Wie genau der vegane Speck zubereitet wird, ließ Kai (Mitte oben) keine Ruhe. Foto: Dmitrij Leltschuk

„Piep, piep, piep – wir haben uns alle lieb!“, ruft die Gruppe sich an den Händen haltend, als das Essen vor ihnen auf dem Tisch steht. Danach erstirbt das Gespräch, weil alle nur noch still genießen …

„Das hatte Bumms“, sagt Gabor hinterher und streichelt sich glücklich den Bauch. Auch Silvia ist zufrieden: „Das war saulecker.“ „Ich bin gerade richtig glücklich“, sagt Kai. „Und ich freue mich riesig auf den Kalender.“ Er grinst. „Den werde ich gerne verkaufen.“

Artikel aus der Ausgabe:
Ausgabe 392

Schwerpunkt: Kriminalität

Was Armut mit Kriminalität zu tun hat und wie ein Ex-Knacki Jugendliche vor dem Gefängnis bewahrt. Außerdem: Gemälde von Harburgs „Stadtmaler“ und Fotos von den „Arbeitern des Meeres“.

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Autor:in
Luca Wiggers
Luca Wiggers
1999 in Hannover geboren, hat dort Germanistik und Anglistik studiert und ist Anfang 2022 nach Hamburg gezogen. Seit Juni 2023 Volontärin bei Hinz&Kunzt.

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