

So reagiert Hamburg auf Pandemie und Minusgrade
13 Menschen starben zuletzt auf Hamburgs Straßen. Die Stadt hat nun ihr Winternotprogramm erweitert, hält aber an Großunterkünften fest. Düsseldorf tut längst mehr.
13 Menschen starben zuletzt auf Hamburgs Straßen. Die Stadt hat nun ihr Winternotprogramm erweitert, hält aber an Großunterkünften fest. Düsseldorf tut längst mehr.
Mit Gedenkplaketten machen zwei Studierende der Bewegungswissenschaften auf das stille Sterben von Obdachlosen in Hamburg aufmerksam.
Ob Robert Habeck bei der diesjährigen Bundestagswahl Spitzenkandidat seiner Partei wird, ist noch offen. Die Haltung der Grünen zu Armut dagegen nicht. Wir haben ihn zum Interview getroffen. Außerdem: Wir blicken auf die vielen Menschen aus Osteueropa, die auf den Straßen deutscher Großstädte verelenden – nachdem sie oft jahrelang hier geschuftet haben. Und: Der finnische Künstler Jani Leinonen stellt auf Pappe geschrieben Bitten um Almosen aus.
die Solidarität mit Menschen ohne Obdach – und ihren Tieren – ist derzeit groß. Ein Beispiel sind André, 44, und sein Hund Mr. Smog, die bei Schrødingers im Schanzenpark untergekommen sind. Der Stadtteilverein hat Zelte aufgestellt und mit Heizdecken ausstaffiert. Mehr als 100 Helfer*innen meldeten sich spontan zum Drei-Schichten-Hilfsdienst an. Andrés Eindruck: „Die Menschen rücken jetzt näher zusammen.“ Das müssen wir auch. Denn die Verelendung auf unseren Straßen wird weiter zunehmen, wenn die Politik sich nicht gezielt der Problematik annimmt. Für welche Lösungen seine Partei kämpft, hat Grünen-Chef Robert Habeck gegenüber 16 deutschen Straßenzeitungen erklärt. Das Exklusiv-Interview soll Auftakt einer Serie sein: Im Superwahljahr 2021 wollen wir die möglichen Spitzenkandidat*innen aller im Bundestag vertretenen demokratischen Parteien zur sozialen Frage hören. Zwei Gendersterne waren es bis hierhin. Wir haben um Ihre Meinung zum Gendern gebeten und erhalten körbeweise Post. Beibehalten, abschaffen, anders machen? Das lässt Sie genausowenig kalt wie uns. Mit einer Antwort wollen wir uns daher Zeit lassen. Zumal es Wichtigeres gibt, nämlich obdachlosen Menschen in der Pandemie beizustehen. In diesem Sinne: Danke Hamburg!
Ihre Annette Bruhns
Chefredakteurin
In dieser Ausgabe:
Wie Grünen-Parteichef Robert Habeck Obdachlosigkeit bekämpfen will, erklärt er im Gespräch mit 18 Straßenzeitungen. Das ganze Interview lesen Sie in der März-Ausgabe von Hinz&Kunzt.
Die städtische Saga verkauft eine leer stehende Villa an den Meistbietenden – der eigenen sozialen Verpflichtung zum Trotz.
Schon in der kommenden Woche will Berlin anfangen, Obdachlose gegen Covid-19 zu impfen. Hamburg plant die Impfung dieser Personengruppe erst im April.
Die Straßenzeitungspetition für Einzelunterbringung nahm gestern stellvertretend Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) entgegen. Hinz&Kunzt übergab die Forderung im Hamburger Rathaus.
Endlich müssen Hamburgs Obdachlose nicht mehr den Kältetod fürchten. Für sie bedeutet der überraschende Frühlingsbeginn aber auch, dass sie morgens die Schlafstätten wieder verlassen müssen.
In Rothenburgsort will die Kaffeerösterei Quijote Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit und fairen Handels setzen. Mit radikaler Transparenz und Basisdemokratie.
Im Unterschied zu Hamburg bietet die Stadt Düsseldorf Obdachlosen ein Einzelzimmer – in der Regel sogar im Hotel. Ein Interview mit Miriam Koch (Grüne), Leiterin des Amtes für Migration und Integration in Düsseldorf.