Heimat und Arbeit für Obdachlose
Die meisten Hamburger:innen kennen Hinz&Kunzt – viele sogar seit der ersten Ausgabe im November 1993. Wir sind derzeit Deutschlands auflagenstärkstes Straßenmagazin mit den Schwerpunkten Sozialpolitik, Hamburg-Themen und Kultur. Das Heft wird von Profis gemacht und von mehr als 500 Obdachlosen, Wohnungslosen, Ex-Obdachlosen und von Menschen in prekären Lebenslagen auf der Straße verkauft.
Wir bieten eine unbürokratische Beschäftigung für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt kaum Chancen haben und fördern das soziale Klima in unserer Stadt: Der Verkauf des Magazins trägt dazu bei, dass Berührungsängste und Vorurteile zwischen Arm und Reich abgebaut werden.
Mehr als ein Magazin
Hinz&Kunzt ist ein inklusives Projekt: Unter einem Dach befinden sich die Redaktion, der kaufmännische Bereich, der Vertrieb und die Sozialarbeit. Der Vertrieb ist das Herz von Hinz&Kunzt. Hier werden die Magazine an die Verkäufer:innen verkauft und Verkaufsplätze vereinbart. Am Kaffeetresen kann man sich bei einem Kaffee aufwärmen, austauschen oder einfach nur Energie tanken. Die Türen der Sozialarbeit stehen immer offen. Sie beraten die Hinz&Künztler:innen bei Suchtproblemen, Geldsorgen, helfen bei der Suche nach einer Unterkunft oder Wohnung, bei Stress mit den Ämtern oder Ärger mit der Familie. In Arbeitskreisen, bei Journalist:innen und Politiker:innen sind wir als Fachleute für Armut gefragt und leisten Lobbyarbeit.
Gegründet wurde das Hamburger Straßenmagazin 1993 als Kooperationsprojekt von Obdachlosen und Journalist:innen von Dr. Stephan Reimers, dem damaligen Leiter des Diakonischen Werkes. Die Idee: Wohnungs- und Obdachlose verkaufen ein professionell geschriebenes und gestaltetes Magazin. Das Ziel: Geld, Anerkennung und Würde für die Obdachlosen. Und das Magazin sollte eine soziale Stimme in der Stadt sein. Die erste Hinz&Kunzt erschien am 6. November 1993. Sie wurde 30.000 Mal gedruckt und kostete 1,50 Mark (davon 1 Mark für Verkaufende). Nach zehn Tagen waren alle Zeitungen verkauft. Heute liegt die Auflage bei rund 60.000 Heften monatlich. Ein Exemplar kostet 2,20 Euro, davon sind 1,10 Euro für den Hinz&Künztler:innen.
Artikel über das Projekt
Obdachlosigkeit
130 Obdachlose haben Diakonie, Hinz&Kunzt und Alimaus von Dezember bis Mitte Mai in Hotels untergebracht. Viele haben in der Zeit Wohnung und Arbeit gefunden.
Corona
Trotz verschärfter Lockdownmaßnahmen läuft der Hinz&Kunzt-Verkauf weiter. Unser Geschäftsführer Jörn Sturm erklärt, wieso das so wichtig ist.
Coronawinter
Weil die Stadt sich weigert, bringt ein Bündnis aus Hinz&Kunzt, Alimaus, Diakonie und Caritas im Coronawinter 60 Obdachlose in Hotels unter. Möglich macht das eine Großspende der Reemtsma Cigarettenfabriken.
Hinz&Kunzt
Die renommierte Journalistin Annette Bruhns wechselt zum 16. November 2020 vom „Spiegel“ zum Hamburger Straßenmagazin. Birgit Müller geht in den Ruhestand.
St. Georg
In einem Jahr zieht Hinz&Kunzt mit Sozialarbeit, Vertrieb und Redaktion nach St. Georg – und auch 24 Hinz&Künztler*innen in Wohngemeinschaften. Außerdem entstehen gleich nebenan neue Servicewohnungen für die Amalie-Sieveking-Stiftung.
Neue Filiale
Die BrotRetter ziehen um: Gutes von Gestern gibt es künftig am Rothenburgsorter Marktplatz zu kaufen. Das Kooperationsprojekt von Bäckerei Junge und Hinz&Kunzt feiert heute Eröffnung der neuen Filiale.
Hinz&Kunzt zieht um
Lange hat Hinz&Kunzt von einem eigenen Haus geträumt. Nun wird der Traum Wirklichkeit – dank einer freundschaftlichen Zusammenarbeit mit der Mara & Holger Cassens-Stiftung und der Amalie Sieveking-Stiftung.
25 Jahre Hinz&Kunzt
25 Tage lang haben 25 und noch mehr Köche für Hinz&Kunzt in der KunztKüche gekocht. Ein super Geschenk der Clubkinder zu unserem Geburtstag. Danke!
25 Jahre Hinz&Kunzt
Zu unserem 25. Geburtstag erwartet uns ein Abenteuer für den Gaumen: In unserer KunztKüche im kredenzen Ihnen Hamburger Köche ein leckeres Gericht. Und ein Hinz&Kunzt-Team hilft in der Küche und serviert.
Gaumenschmauß
Direkt zum Auftakt ein voller Erfolg: Nach dem ersten Abend in der KunztKüche waren Gäste, Veranstalter und Köche hochzufrieden. Auf die nächsten 24!