Ein digitales Magazin auf der Straße kaufen – wie soll das denn gehen? Wir haben die Antworten auf diese und andere Fragen zum Start von Hinz&Kunzt digital.
Die Digitalisierung geht an unseren Verkäufer:innen nicht spurlos vorbei: Immer häufiger hören sie an ihren Verkaufsplätzen, dass Menschen kein Bargeld dabeihaben oder kein Magazin auf Papier mehr kaufen und lesen wollen. Mit „Hinz&Pay“ ermöglichen wir inzwischen erfolgreich den bargeldlosen Magazinkauf. Aber lesen können Sie Hinz&Kunzt seit 33 Jahren nur auf Papier – bis jetzt!
Wie kann man ein digitales Magazin auf der Straße verkaufen? Diese Frage treibt uns seit Langem um. Sinn und Zweck von Hinz&Kunzt ist es schließlich, von armen Menschen vor Supermärkten, auf Wochenmärkten und in manchen Gastronomiebetrieben verkauft zu werden – da können wir nicht einfach unsere Magazine auf der Webseite oder im App-Store anbieten. Nun haben wir eine Lösung gefunden, von der alle etwas haben: Wir verkaufen ab Donnerstag, den 27. November, ein digitales Magazin im analogen Leben. Das ist so bislang weltweit einzigartig – und für uns ein großes Experiment. Schon jetzt können ältere Ausgaben online gekauft werden. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen.
Im Angebot bei unseren Verkäufer:innen sind die aktuelle und die letzten beiden digitalen Hinz&Kunzt-Ausgaben (ältere Ausgaben können Sie online erwerben). Wenn Sie den QR-Code auf den Hinz&Kunzt-Verkaufsausweisen mit Ihrer Handykamera scannen, können Sie einen Zugang zu den digitalen Magazinen kaufen – mit Paypal, Google- oder Apple-Pay oder mit der Kreditkarte. Dem oder der Verkäufer:in zeigen Sie bitte die Bezahlbestätigung auf Ihrem Handy. Per Mail schicken wir Ihnen daraufhin einen Link zu unserer Webseite. Ein Klick öffnet Ihre digitale Hinz&Kunzt in Ihrem Browser. Entweder im gewohnten Print-Layout oder extra aufbereitet für Ihren Smartphone-, Tablet- oder Desktop-Bildschirm. Oder alles nacheinander.
Wir nutzen für die Zahlungsabwicklung den etablierten Anbieter viva.com. Seit der Einführung von Hinz&Pay im Februar wurden darüber Tausende Transaktionen abgewickelt. Sicherheitsprobleme gab es dabei keine.
Wenn Sie ein Magazin über Hinz&Pay kaufen, wird das Geld auf ein Hinz&Kunzt-Konto überwiesen und in unserer Datenbank dem Verkäufer oder der Verkäuferin gutgeschrieben. Die Verkäufer:innen können sich das Geld sofort in unserer Geschäftsstelle bar auszahlen lassen. Auf diese Weise können auch Menschen, die kein Konto besitzen, das digitale Magazin verkaufen. Übrigens: Auch über Hinz&Pay können Sie Trinkgeld geben!
Der Preis für eine digitale Hinz&Kunzt ist derselbe wie für eine gedruckte: 2,80 Euro. In beiden Fällen erhalten die Verkäufer:innen die eine Hälfte, die andere geht an Hinz&Kunzt. Damit finanzieren wir das Magazin und unser vielfältiges Hilfsangebot, das den Verkäufer:innen bei der Bewältigung des Alltags, bei existenziellen Problemen und bei der Entwicklung von Perspektiven hilft.
Bislang müssen unsere Verkäufer:innen ihre Magazine im Hinz&Kunzt-Haus kaufen und zu ihren Verkaufsplätzen schleppen – teilweise über weite Strecken. Digitale Magazine kaufen sie nicht bei uns in St. Georg und sie wiegen auch nichts, müssen also auch nicht zum Verkaufsplatz transportiert werden. Sie können diese auch anbieten, wenn sie gerade kein Geld haben, um gedruckte Magazine einzukaufen. Und es besteht bei digitalen Ausgaben auch nicht die Gefahr, dass sie verloren gehen, gestohlen werden, verknicken oder nass werden. Natürlich gibt es Hinz&Kunzt nach wie vor auch in der gedruckten Version – unsere Verkäufer:innen haben nun also ein zusätzliches Produkt im Angebot.
Sie tragen Ihre Hinz&Kunzt-Ausgaben künftig immer in der Hand- oder Hosentasche und können jederzeit auf die gekauften Magazine zugreifen. Wenn Sie einen Artikel spannend finden, aber gerade keine Zeit zum Lesen haben, steht Ihnen die Bookmark-Funktion zur Verfügung, mit der Sie Texte für später speichern können. Falls Sie unsere Texte lieber hören möchten, lassen Sie sich ausgewählte Artikel einfach vorlesen. Und wenn Sie mal eine Ausgabe verpasst haben, können Sie sie auch später noch kaufen – die beiden Vormonate bei unseren Verkäufer:innen, ältere über das Archiv auf unserer Webseite.
Im Archiv finden Sie derzeit 40 digitale Ausgaben, die Sie online kaufen können. Allerdings bieten wir die drei aktuellsten Magazine online nur außerhalb unseres Verkaufsgebiets an, denn Umsatz damit sollen unsere Verkäufer:innen im Direktverkauf machen. Dafür fragen wir bei der Anmeldung Ihre Postleitzahl ab.
Nein, Hinz&Kunzt digital ist keine Abofalle. Im Gegenteil: Wir wünschen uns, dass Sie jeden Monat zu einem unserer Verkaufsplätze gehen, um Ihr Magazin zu kaufen – ob auf Papier oder digital. Deswegen verkaufen wir einzelne Ausgaben statt Abos.
Auch wenn Sie mit einem Onlinekauf nicht direkt unsere Verkäufer:innen unterstützen, kommt ihnen das Geld dennoch zugute: Wir finanzieren damit unser breites Hilfsangebot inklusive Sozialarbeit. Und Sie stärken mit dem Kauf die Lobby für arme und obdachlose Menschen und unsere journalistische Arbeit.
Ein klares Nein: Hinz&Kunzt wird es auch weiterhin auf Papier geben. Wir erweitern lediglich unser Angebot für diejenigen, die lieber auf dem Bildschirm lesen.
Haben wir alle Ihre Fragen beantwortet? Falls nicht, wenden Sie sich gerne an info@hinzundkunzt.de. Und jetzt viel Spaß mit Hinz&Kunzt digital!

