Liebe Leserin, lieber Leser,

als die Hamburger Band Tocotronic vor knapp 30 Jahren ironisch-wütend „Digital ist besser“ in die Welt hinausbrüllte, war noch unvorstellbar, dass man Arzttermine online vereinbart, Briefe mit dem Smartphone selbst frankiert und im Supermarkt seinen Einkauf scannt. Ist jetzt alles einfacher und besser? „In einer Gesellschaft wie dieser bin ich nur im Weg“ ging es damals im Liedtext weiter. Und noch heute trifft der Text besonders für Menschen mit wenig Einkommen den Nagel auf den Kopf, wie Greta Schabram vom Paritä­ti­schen Gesamtverband in unserem Schwerpunkt zur Digitalisierung ausführt: Ein Fünftel aller armen Menschen besitzt noch immer keinen Internetanschluss. 

Viele fühlen sich abgehängt und spätestens dann, wenn sich auch noch die Ämter zunehmend abschotten und auf Online­formulare umstellen, wird die Digitalisierung zum Problem. Das zeigt auch unsere Jobcenter-Reportage am Beispiel der beiden Hinz&Künztler Aziz und Constantin. Ein Lichtblick: Ehrenamtliche wie Dagmar Hirche, die in Workshops die Generation 65+ an die digitale Hand nimmt. 

Eine weitere positive Geschichte im Magazin: Das Projekt VinziRast am Land, in dem ehemals obdachlose Menschen nicht nur sinnvolle Beschäftigung, sondern auch ein neues Zuhause ­finden. Hinz&Kunzt-Autorin Simone Deckner hat dem ehemaligen Hotel in Österreich einen Besuch abgestattet und porträtiert einige Bewohner:innen. 

Viel Spaß bei der Lektüre!

Ihr Jonas Füllner

Redaktion