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20 neue Notschlafplätze für junge Obdachlose

Bereits 2021 beschloss die rot-grüne Koalition in Hamburg, 20 Notschlafplätze für junge Obdachlose zu schaffen. Jetzt endlich stehen diese Plätze zur Verfügung.

In den vergangenen zwölf Monaten wurden sukzessive 20 Notübernachtungsplätze für junge Obdachlose in Eimsbüttel, Wandsbek und Altona geschaffen. Sie leben in Zweier- oder Dreier-Wohngemeinschaften. In Hamburg-Nord werden einige Jungerwachsene auch in einem Hotel untergebracht. Dass diese Plätze dringend benötigt werden, hatte die rot-grüne Koalition bereits 2021 erkannt: „Junge Obdachlose fühlen sich von den bestehenden Angeboten der Wohnungslosenhilfe oft nicht angesprochen und werden von den Hilfen schlecht erreicht“, sagte damals Mareike Engels, Mitglied der Grünen-Fraktion.

Doch nach dem Beschluss der Koalition konnte anfangs kein Träger für das Projekt gefunden werden. Zwischenzeitlich hatte die Sozialbehörde überlegt, in der neugebauten Obdachlosen-Notunterkunft Pik As junge Obdachlose unterzubringen. „Die meisten Menschen, die zu uns kommen, lehnen das Pik As ab“, kritisierte daraufhin Alexis Schnock vom Arbeitskreis Wohnraum für junge Menschen. „Die fürchten die Begegnung mit Menschen mit langer Straßenkarriere.“

Schließlich fand sich ein Verbund von vier Trägern, der das auf drei Jahre angelegten Modellprojekt seit 2024 umsetzt – finanziert von der Sozialbehörde und begleitet durch das Diakonische Werk Hamburg.

„Die ersten Erfahrungen der Träger zeigen, dass die Notübernachtungsstellen von den jungen Menschen angenommen werden und die Anbindung der Unterbringung an die Straßen- und Jugendsozialarbeit mit einer altersgerechten Ansprache erfolgreich ist“, sagt Kristina Krüger, zuständige Referentin im Diakonischen Werk, in einer ersten Zwischenauswertung. Allerdings könne nicht allen jungen Menschen eine Notübernachtung ermöglicht werden. Der Bedarf übersteige das Angebot. So seien alle Plätze durchgängig belegt. Immerhin: Häufig sei es gelungen, für die jungen Menschen nach wenigen Wochen eine weiterführende Wohnmöglichkeit zu finden.

Autor:in
Jonas Fabricius-Füllner
Jonas Fabricius-Füllner

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