Über das Leben in einer Diktatur, eine Pfütze in Minsk und warum Hamburg ihn einmal gerettet hat – eine Begegnung mit dem im Exil lebenden belarussischen Schriftsteller Alhierd Bacharevič.
Ein Schriftsteller sollte am Schreibtisch sitzen und seine Bücher schreiben, nicht über seine Bücher sprechen“, wird er später sagen; in einem kleinen Café im Norden von Berlin-Charlottenburg. In zwei Tagen ist er in Litauen für mehrere Lesungen, ein nächstes Literaturfestival folgt. Aber er will sich nicht beschweren: „Es ist ein großes Privileg, als Schriftsteller im Exil von so vielen Menschen gelesen zu werden“, sagt er. Also – was möchten wir wissen?
Alhierd Bacharevič wird 1975 in Minsk geboren, er wächst in einer russischsprachigen Familie auf. Belarus ist damals eine Teilrepublik der UdSSR. Er erlebt deren Zusammenbruch und die Unabhängigkeit von Belarus im August 1991, er studiert, arbeitet als Lehrer, als Journalist. Er gründet die erste Punkband des Landes, was er heute mit einem müden Lächeln quittiert: „Wir waren provokant, aber ich war absolut kein Musiker.“ Er veröffentlicht erste Erzählungen, dann Romane. Das Land driftet bald ab in eine postsowjetische Diktatur, seit 1994 mit Aljaksandr Lukaschenko an der Staatsspitze: einem ehemaligen Politoffizier, vom Westen lange durchaus freundlich hofiert. Man hofft auf gute Geschäfte. Menschenrechte – nicht so wichtig.
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