Kinderarmut

Wann der Staat den Sportverein zahlt

Illustration: Julia Pfaller
Illustration: Julia Pfaller
Illustration: Julia Pfaller

Kinder und Jugendliche, deren Eltern Bürgergeld beziehen, können vom Jobcenter einen Zuschuss für die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder für einen Sportkurs bekommen. Das nehmen nur Wenige in Anspruch.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

6489 Hamburger Kinder und Jugendliche, deren Eltern Bürgergeld bezogen, haben 2023 vom Staat einen Zuschuss für die Mitgliedschaft in einem Sportverein oder für einen Sportkurs bekommen. Neuere Daten liegen nicht vor, so die Sozialbehörde auf Hinz&Kunzt-Nachfrage. Damit wird nur rund jede:r zehnte der rund 62.000 Heranwachsenden, deren Eltern vom Jobcenter abhängig sind, vom Amt beim Sport unterstützt. Über alle Schichten hinweg betrachtet ist fast jede:r zweite unter 18-Jährige im Sportverein: 158.269 von knapp 330.000 Kindern und Jugendlichen in Hamburg insgesamt.

Ausgaben für Sport sind im Regelsatz von Bürgergeldempfänger:innen nicht vorgesehen. Um Kinder und Jugendliche von Hilfebeziehenden den Zugang zu sportlichen oder kulturellen Angeboten zu ermöglichen, erfand die damalige Bundesregierung 2011 das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT). Damit können die Ämter die Mitgliedschaft in einem Sportverein mit bis zu 15 Euro pro Monat fördern.

Unterstützung erhalten auch Kinder aus Familien, die kein Bürgergeld bekommen, aber trotzdem nur ein geringes Einkommen haben. Mit dem Programm „Kids in die Clubs“ bezuschusst die Stadt aktuell laut Hamburger Sportjugend die Vereinsmitgliedschaft von 316 Heranwachsenden mit ebenfalls bis zu 15 Euro pro Monat.

Mehr Infos unter hamburg.de und www.kidsindieclubs.de

Artikel aus der Ausgabe:
Ausgabe 386

gem/einsam

Wieso auch junge Menschen einsam sind, was das mit ihrer Gesundheit macht und was man dagegen tun kann, erfahren Sie im Schwerpunkt. Außerdem: Eine Fotoreportage aus Vietnam. Und: Wieso ein Bettler jetzt den HVV verklagt.

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Autor:in
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas schreibt seit vielen Jahren für Hinz&Kunzt - seit 2022 als angestellter Redakteur.

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