Kolumnistin Nele Gerber hadert damit, wie sie ihr Kaninchen beerdigt hat.
Vor einiger Zeit ist Trixie gestorben, unser geliebtes Kaninchen. Acht Jahre ist sie alt geworden. Sie war die klügste, lustigste, zickigste und zärtlichste Deutsche Widderdame, die man sich vorstellen kann. Am Ende hatte sich ein Tumor unter ihrer Haut gebildet. Als ihr Fell stumpf wurde und sie nicht mehr fressen wollte, war es Zeit, den Tierarzt zu rufen. Der kam, gab Trixie eine Spritze und tot war sie. Ich fragte den Arzt: „Was mache ich nun mit ihr?“ Seine Antwort lautete: „Werfen Sie sie in den Müll.“
Okay, Trixie war kein Hund und auch keine Katze. Sie hat nicht mit uns zusammen in der Wohnung gelebt. Trotzdem gehörte sie zur Familie. Ein Familienmitglied einfach in die Tonne zu werfen ist hart. Trauern kann man schließlich auch um ein Kaninchen. Wer will überhaupt darüber urteilen, für wen und wie stark man Trauer empfindet? Je nachdem kann eine Mülltonne die Lösung sein – oder eben nicht.
Sie wollen weiterlesen?
Die Hinz&Kunzt-Verkäufer:innen sind das Herz unseres Projektes. Um den ganzen Text zu lesen, kaufen Sie bitte ein Magazin bei ihnen – erhältlich auf Hamburgs Straßen. Auswärtige können ein Abo abschließen.