Wie sehr die Mieten in Hamburg durch eine vorgezogene Klimaneutralität steigen würden, wird vor dem Volksentscheid heftig diskutiert. Ein Blick auf die Fakten.
Am Sonntag fällt die Entscheidung, ob Hamburg mit seinen norddeutschen Nachbarländern gleichzieht und die Klimaneutralität bis 2040 als Ziel ausgibt. Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen haben sich dazu bereits verpflichtet. SPD und Grüne in Hamburg hingegen orientieren sich am Bund, der erst bis 2045 die Netto-Treibhausgasneutralität erreichen will.
Wie viel das ehrgeizigere Ziel Hamburg kosten würde, darüber wird seit Wochen gestritten. Der von einem Bündnis aus Umweltverbänden, der Gewerkschaft verdi und dem Mieterverein zu Hamburg forcierte Volksentscheid sieht jährliche Obergrenzen für den Kohlendioxid-Ausstoß vor, die vor allem bei Vermietenden die Alarmglocken schrillen lassen, da unter anderem Gas- oder Ölheizungen schneller ausgetauscht werden müssten. „Jede zusätzliche Verpflichtung erhöht die Investitionskosten, die auf die Mieten umgelegt werden müssten“, warnt der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Interessenverband der städtischen Saga und vieler norddeutscher Wohnungsbaugenossenschaften.
