Die europäische Lust auf Kokain bedroht indigene Gemeinden in Kolumbien. Die versuchen sich zu wehren – mithilfe von Kaffee.
Die Veringhöfe mitten in Wilhelmsburg: Aus der geöffneten Tür des KaffeeKollektivs „Aroma Zapatista“ dringen Gesprächsfetzen auf Spanisch in den Gewerbehof. Neben dem linksalternativen Stammpublikum sind heute auch die Menschen vor Ort, um die es dem Kaffee-Kollektiv geht: Indigene aus der kolumbianischen Provinz Cauca, die als Teil einer kleinbäuerlichen Kooperative Kaffee und andere landwirtschaftliche Produkte exportieren.
Hinter der Tür führt eine etwas wackelige Holztreppe in eine Mischung aus Küche und Aufenthaltsraum, wo die Gäste aus Südamerika auf grünen Stoffsofas Platz genommen haben. Auf dem Tisch stehen Franzbrötchen und eine Melone, zum Gespräch wird erwartungsgemäß Kaffee getrunken. Anlass des dreitägigen Hamburg-Besuchs: Abnehmer:innen für Kaffee finden, Kontakte knüpfen und über die Situation in Kolumbien aufklären. Der europäische Durst auf Kaffee und das wachsende ökologische und soziale Bewusstsein hierzulande bieten nämlich eine Chance für die indigenen Kaffeeproduzierenden. Die in Europa wachsende Lust auf Kokain hingegen ist für die Gemeinden im größten Koka-Anbauland Kolumbien lebensbedrohlich.
Sie wollen weiterlesen?
Die Hinz&Kunzt-Verkäufer:innen sind das Herz unseres Projektes. Um den ganzen Text zu lesen, kaufen Sie bitte ein Magazin bei ihnen – erhältlich auf Hamburgs Straßen. Auswärtige können ein Abo abschließen.