Schwerpunkt Liebe

Freya sucht ihren Jenischparkmann

Eine Illustration zeigt eine Mann und eine Frau, die vor einem Einfamilienhaus aneinander vorbeigehen
Eine Illustration zeigt eine Mann und eine Frau, die vor einem Einfamilienhaus aneinander vorbeigehen
Der entscheidende Moment: Hat sie den Mut, den unbekannten Mann anzusprechen? Illustration: Stefan Bachmann

Im Hamburger Westen sucht eine Frau die Liebe – ohne Dating-App, stattdessen mit Klebezetteln an Bäumen. Kann dieses altmodische Kontaktgesuch klappen?

Eigentlich waren es mehr Zettel. Sie leuchteten von Baumstämmen, kreuz und quer im Jenischpark verteilt, mit Klebeband befestigt. Manche wurden abgerissen, andere fielen dem Regen zum Opfer. Doch ein paar Zettel hängen noch. Wer genau hinsieht, merkt: Der Text darauf handelt weder von entlaufenen Katzen noch von einem Wohnungsgesuch. Stattdessen steht da: „Hey du, Jenischparkmann, mir ist unsere Begegnung nicht aus dem Kopf gegangen.“ Und: „Schreib mir gern“, darunter eine eigens angelegte Mailadresse.

„Manchmal braucht es Mut, der Liebe auf die Sprünge zu helfen – und unkonventionelle Ideen“, sagt Freya, die eigentlich anders heißt. Im Videocall mit Hinz&Kunzt beschreibt sie die Aktion, die Othmarschen eine Prise Hollywood-Romantik verleihen könnte – vorausgesetzt, der Plan geht auf. An manchen Stellen der Story lächelt Freya. Etwa bei besagter Begegnung, jenem Mittwoch im März, als sie gedankenverloren durch den Jenischpark spazierte. Den Mann, der ihr entgegenkam, bemerkte sie dennoch. Sein „Hallo“ riss die 39-Jährige aus ihren Gedanken, sie erwiderte ein kurzes „Hi“, doch der Unbekannte war schon vorüber – und mit ihm der entscheidende Moment. „Das war eine dieser seltenen Begegnungen, in denen es direkt klickt“, sagt Freya. „Wenn ich zurückspulen könnte, würde ich ihn einfach ansprechen.“


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Was ist Liebe und wie lebt man sie aus? Und was geschieht, wenn Kinder zu wenig elterliche Liebe bekommen? Außerdem: Abschiebungen vom Flughafen sind laut Diakonie oft kritikwürdig und Hinz&Künztler Rüdiger hat endlich eine Wohnung.

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Autor:in
Deborah Weber
Deborah Weber
Deborah Weber studierte Datenjournalismus in Leipzig und Florenz. Inzwischen arbeitet sie als freie Journalistin in Hamburg. Seit 2025 schreibt sie für Hinz&Kunzt.

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