Im Hamburger Westen sucht eine Frau die Liebe – ohne Dating-App, stattdessen mit Klebezetteln an Bäumen. Kann dieses altmodische Kontaktgesuch klappen?
Eigentlich waren es mehr Zettel. Sie leuchteten von Baumstämmen, kreuz und quer im Jenischpark verteilt, mit Klebeband befestigt. Manche wurden abgerissen, andere fielen dem Regen zum Opfer. Doch ein paar Zettel hängen noch. Wer genau hinsieht, merkt: Der Text darauf handelt weder von entlaufenen Katzen noch von einem Wohnungsgesuch. Stattdessen steht da: „Hey du, Jenischparkmann, mir ist unsere Begegnung nicht aus dem Kopf gegangen.“ Und: „Schreib mir gern“, darunter eine eigens angelegte Mailadresse.
„Manchmal braucht es Mut, der Liebe auf die Sprünge zu helfen – und unkonventionelle Ideen“, sagt Freya, die eigentlich anders heißt. Im Videocall mit Hinz&Kunzt beschreibt sie die Aktion, die Othmarschen eine Prise Hollywood-Romantik verleihen könnte – vorausgesetzt, der Plan geht auf. An manchen Stellen der Story lächelt Freya. Etwa bei besagter Begegnung, jenem Mittwoch im März, als sie gedankenverloren durch den Jenischpark spazierte. Den Mann, der ihr entgegenkam, bemerkte sie dennoch. Sein „Hallo“ riss die 39-Jährige aus ihren Gedanken, sie erwiderte ein kurzes „Hi“, doch der Unbekannte war schon vorüber – und mit ihm der entscheidende Moment. „Das war eine dieser seltenen Begegnungen, in denen es direkt klickt“, sagt Freya. „Wenn ich zurückspulen könnte, würde ich ihn einfach ansprechen.“
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