Filmpremiere : Viel Liebe für
Mümmelmannsberg

Ein neuer Kurzfilm porträtiert die Bewohner des Stadtteils Mümmelmannsberg. „From Mümmel with Love“ transportiert die Botschaft: Wir leben gerne hier. Am Samstag hat er Premiere – natürlich mitten in „Mümmel-Town“.  

Bewohner von Mümmelmannsberg präsentieren im Kurzfilm „From Mümmel with Love" ihre Botschaft. Foto: ProQuartier
Bewohner von Mümmelmannsberg präsentieren im Kurzfilm „From Mümmel with Love“ ihre Botschaft. Foto: ProQuartier

Für rund 18.700 Menschen ist Mümmelmannsberg Heimat. Manche nennen ihre Nachbarschaft sogar liebevoll „Mümmel-Town“, weiß Wikipedia. In Boulevardmedien kommt die Hochhaussiedlung hingegen weniger gut weg: Mümmelmannsberg wird als Problemviertel, Hort organisierter Jugendbanden und Hochburg von Hartz-IV-Empfängern gebrandmarkt.

Am 1. November hat nun ein Kurzfilm Premiere, in dem die Mümmelmannsberger selbst zu Wort kommen. Es ist ein zehnminütiges Making Of einer großen Foto-Aktion aus dem Sommer. Dabei hielt ein knallrotes Auto im Viertel, auf dessen Ladefläche sich eine mobile Fotokabine befand – gewissermaßen ein rollendes Fotostudio.

Die Bewohner posierten und hielten kurze Botschaften in die Kamera: „Mü-Berg – die neue Mitte“, steht etwa auf einer Sprechblase aus Pappe. „Gemeinsam statt einsam“, hat eine andere Nachbarin aufgeschrieben. Andere grüßten einfach ihre Familie oder malten Herzchen. „Mümmelmannsberg ist ein quirliger Stadtteil, in dem unglaublich nette Leute wohnen“, sagt Martin D’Costa von Dschungelfilm, der bei „From Mümmel with Love“ für Kamera und Schnitt zuständig war. Interessant sei für ihn besonders gewesen, dass viel Bewohner das Gefühl hatten, ihren Stadtteil gegen Vorurteile verteidigen zu müssen. „Das war ständig Thema“, so D’Costa. Manche nahmen es aber auch mit Humor: „Besser als in Blankenese“ sei es in Mümmelmannsberg, schrieb einer augenzwinkernd auf sein Pappschild.

Aber es gibt auch politische Botschaften. Ein Bewohner bemängelt, dass es in Mümmelmannsberg keine einzige öffentliche Toilette gibt. Eine Nachbarin fordert ein Verbot von Spielautomaten, sagt Franziska Wellner von ProQuartier. Der Zusammenschluss von zehn Wohnungsunternehmen und Baugenossenschaften war Ideengeber für die Foto- und Filmaktion, fördert seit 1997 Kunstaktionen im Stadtteil. Wellner ist von dem Engagement der Mümmelmannsberger angetan: „Der Großteil der Botschaften war positiv. Die Leute leben gerne hier.“

Text: SIM
Fotos: ProQuartier

 „From Mümmel with Love“, Filmpremiere am 1. November um 15.30 Uhr, Ganztagsschule Mümmelmannsberg, Mümmelmannsberg 75, Eintritt frei, weitere Aufführungen sind in Planung.

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