Der Wohnungsbau stockt – doch Hotels sprießen weiter in rauen Mengen aus dem Boden. Woran liegt das?
Kaum ein Hamburger Stadtteil versprüht so wenig Charme wie Hammerbrook. Wo vor dem Zweiten Weltkrieg mehr als 60.000 Menschen lebten, fräsen sich heute breite Straßen durch Häuserschluchten, in denen Menschen fast ausschließlich in Büros arbeiten. Die Überraschung war groß, als Airbnb vor zehn Jahren „Hammerbrooklyn“ plötzlich zu einem der zehn trendigsten Viertel weltweit auserkor. Ausgewertet hatte das Onlineportal für private Ferienwohnungen das prozentuale Wachstum von Buchungen über seine Plattform. Und das lag in dem damals gerade einmal gut 2000 Einwohner:innen zählenden Stadtteil plötzlich bei mehr als 400 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Airbnb hatten die im Verhältnis zur Entfernung zu touristischen Highlights günstigen Übernachtungspreise viele Gäste in das am Hauptbahnhof gelegene Viertel gelockt.
Die Marktanalyse blieb nicht unbeachtet: Zehn große Hotels wurden seitdem in Hammerbrook neu eröffnet. Vier in den vergangenen drei Jahren mit insgesamt knapp 2000 Betten.
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