Obwohl der Wohnungsbau stockt, präsentiert die Saga eine überaus positive Jahresbilanz. Für die Zukunft verspricht das städtische Unternehmen den Baubeginn von 2000 Wohnungen pro Jahr.
Obwohl vergangenes Jahr statt der geplanten 1098 nur 410 neue Wohnungen fertiggestellt wurden, blickt man in der Zentrale des städtischen Wohnungsunternehmen Saga zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr zurück. Mit einem Gewinn von 283,5 Millionen Euro habe man ein „überplanmäßiges“ Jahresergebnis erreicht. „Die Saga ist ein kerngesundes Unternehmen, das trotz der anhaltenden Krise der Bau- und Immobilienwirtschaft hohe Investitionen in Neubau, Wohnungsbestand und Klimaschutz absichert“, sagte Vorstand Thomas Krebs am Mittwoch, den 23. Juli, bei der jährlichen Bilanzkonferenz. Stolz ist die Unternehmensführung auch auf die Durchschnittsmiete von 7,69 Euro pro Quadratmeter für frei finanzierte Wohnungen. Damit liege der Mittelwert des aktuellen Hamburger Mietenspiegels um 30 Prozent über der Saga-Durchschnittsmiete.
Auf „das Platzen der Immobilienblase“ habe man sich zudem gut vorbereitet, sagt Vorstand Krebs. So würden sich unverändert Projektentwickler an die Saga wenden, die sich von in finanzielle Schieflage geratenen Projekten trennen wollten. Grundstücke für den Bau von 3500 Wohneinheiten habe man auf diesem Weg bereits erwerben können. Dazu gehöre unter anderem das Paloma-Viertel auf St. Pauli, das nach Jahren des Stillstands jetzt bebaut wird. Aktuell werde darüber hinaus über den Ankauf von Flächen für 2000 weitere Wohnungen entschieden. Mindestens 1300 Wohnungen könnten zusätzlich auf dem Holsten-Areal entstehen, wenn der Saga hier ein Kaufabschluss gelingt.
Für knapp 800 Wohnungen war Baubeginn in 2024
„Wir wollen mehr und planen, die jährliche Neubauleistung mittelfristig auf durchschnittlich 2000 Baubeginne hochzufahren“, sagte Vorständin Snezana Michaelis. Die Senatsinitiative zum kostenreduzierten Bauen könne die Umsetzung beschleunigen. Damit könne die Saga die Kosten bei Neubauten von derzeit 4500 Euro pro Quadratmeter um bis zu 30 Prozent reduzieren.
Bei all den positiven Meldungen aus der Geschäftszentrale bleibt ein Problem bestehen: Wer auf Wohnungssuche ist, hat bei der Saga kaum Chancen, fündig zu werden. Denn wer einmal einen Mietvertrag beim städtischen Unternehmen unterzeichnet hat, gibt diesen so schnell nicht wieder aus der Hand. Gerade einmal 4,5 Prozent der etwa 140.000 Saga-Wohnungen wurden vergangenes Jahr neu vermietet.
