Die „Omas gegen Rechts“ kämpfen für Demokratie und Toleranz – auch nach den Wahlen. Sie sagen: Die Politik der AfD schadet den Ärmsten.
Annelie Weiler (67) dreht am Verstärker. „Ölt eure Stimmen!“, ruft sie ihren Mitstreiterinnen zu. Die Melodie von „Bella Ciao“ erklingt, der Lautsprecher ist auf das Altonaer Rathaus gerichtet. Dort versammeln sich hinter Absperrgittern AfD-Abgeordnete und Sympathisant:innen. „Höcke ciao, Weidel ciao, Chrupalla ciao ciao ciao, eines Morgens, in aller Frühe, wach ich auf und ihr seid weg!“, singen die Frauen. Dazu halten sie Schilder und Banner hoch: „Omas gegen Rechts – Für Toleranz, Vielfalt und Menschenrechte.“
Das war am 27. März 2024, zehneinhalb Wochen vor der Bezirks- und Europawahl, die Teile der Deutschlandkarte in AfD-Blau färbte. Die Partei, die der Verfassungsschutz als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft, blieb zwar hinter den Umfragewerten zurück, wurde aber in vielen Wahlkreisen stärkste Kraft. Hinzugewonnen hatte sie auch in Hamburg, auch jüngere Wähler:innen stärkten sie. In der Rückschau stellt sich die Frage: Sangen die Omas in Altona bereits auf verlorenem Posten?
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