Viele Jahre hat er in Unterkünften leben müssen. Nun hat Hinz&Kunzt-Verkäufer Rüdiger endlich wieder eine Wohnung – und genießt die ungewohnte Ruhe.
Nachher wird Rüdiger sich Königsberger Klopse warm machen, die in einem kleinen Topf auf dem Herd stehen. Wird zu den Resten des gestrigen Mittagessens Kartoffeln kochen und Erbsen. Und wird zurückdenken an die Zeit in der Containerunterkunft, in der er eine spartanisch eingerichtete, meist verschmutzte Küchenzeile mit drei anderen, ihm fremden Männern teilen musste – und ihm schnell die Lust vergangen war, sich dort eine Mahlzeit zuzubereiten.
Der 60-jährige Hinz&Kunzt-Verkäufer ist in diesen Tagen ein zufriedener Mensch: Er hatte das große Glück, in eine der begehrten Housing-First-Wohnungen im Trinitatis Quartier ziehen zu können. Das Neubau-Ensemble an der Altonaer Königstraße gilt als Vorzeigeprojekt der Evangelischen Kirche. Neben Pilgerherberge, Kita und Begegnungscafé sind hier 26 Wohnungen für Menschen wie Rüdiger entstanden. Menschen, die auf dem Hamburger Wohnungsmarkt gewöhnlich keine Chance haben.
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