Toleranz im Konsumraum einerseits, Verfolgung durch die Polizei andererseits: Wie Hamburg mit Drogen umgeht und wie suchtkranke Menschen damit leben.
Yasmin hat Suchtdruck. Sie strafft die Träger ihres Rucksacks und hastet los. Gerade kommt sie von der Tafelausgabe im Hinz&Kunzt-Haus. Ihr nächstes Ziel: das Drob Inn. Vor der Drogenberatungsstelle am Hamburger Hauptbahnhof will sie neues Crack kaufen. Die 51-Jährige zieht sich die schwarze Kapuze über den Kopf. Auffallen? Bloß nicht! „Besonders der Polizei bitte nicht“, sagt sie und grinst schief. Auf dem Weg sucht sich Yasmin „ein ruhiges Plätzchen“, um ihr verbliebenes Crack zu rauchen – doch das ist nicht leicht. Je mehr sie sich dem August-Bebel-Park nähert, desto mehr Polizist:innen begegnet sie.
Ein verdrecktes Betonpodest muss reichen. Routiniert packt sie ihr „Besteck“ aus: Löffel, Salz, Wasser. Aus einer Plastikdose holt sie ihren letzten Rest der Droge, erhitzt sie mit einem Brenner auf einem Löffel. „Wenn der Stein kristallisch wird, ist es halbwegs guter Stoff“, murmelt sie, während sie sich wachsam umsieht. „Genau weiß man’s aber erst hinterher.“
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