An einem Österreicher Bahnhof sollten Holzkeile Obdachlose von öffentlichen Bänken fernhalten. Der neu gewählte Bürgermeister hat sie nun öffentlichkeitswirksam abgeschraubt.
Im österreichischen Dornbirn hat der im März gewählte Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) selbst Hand angelegt und Holzkeile von öffentlichen Bänken abmontiert. Diese waren zuvor installiert worden, um Obdachlose am Schlafen auf den Bänken am Bahnhofsvorplatz der Vorarlberger Stadt zu hindern.
„Die Lösung mit den Holzkeilen war ein Schnellschuss und leider ungeschickt umgesetzt. Es gibt andere Möglichkeiten, den Aufenthalt für die Fahrgäste beim Busbahnhof zu verbessern“, sagte der Politiker vergangene Woche bei seiner öffentlichkeitswirksamen Aktion. Das Entfernen der Holzkeile sei auch ein symbolischer Schritt, der klarmachen solle, dass Inklusion langfristig mehr Nutzen schafft als Ausgrenzung und damit das Zusammenleben fördert.
Damit sich künftig alle Menschen am Bahnhof der Stadt wohlfühlen, brauche es Sicherheit, Sauberkeit und gegenseitiges Verständnis. In den kommenden Wochen sollen Maßnahmen dafür diskutiert werden. Geplant sind neben der Präsenz von Sicherheitskräften auch soziale Betreuungsangebote und mehr Ansprechmöglichkeiten für Fahrgäste, hieß es.
In Hamburg hat vor zweieinhalb Jahren Rapper Disarstar für Aufmerksamkeit gesorgt, als er obdachlosenfeindliche Metallbügel an einer Bank vor dem Empire Riverside Hotel auf St. Pauli kurzerhand wegflexte. Fälle von obdachlosenfeindlicher Architektur gibt es in Hamburg immer wieder.