Gerbers Tierleben

Mauerbienen-Massaker auf dem Balkon

Tatort Insektenhotel: Die Gehörnte Mauerbiene lebt gefährlich. Illustration: Stefan Bachmann
Tatort Insektenhotel: Die Gehörnte Mauerbiene lebt gefährlich. Illustration: Stefan Bachmann
Tatort Insektenhotel: Die Gehörnte Mauerbiene lebt gefährlich. Illustration: Stefan Bachmann

Kolumnistin Nele Gerber möchte ihr Insektenhotel nicht mehr missen.

Ich habe ein Insektenhotel auf meinem Balkon. First Class würde ich sagen: aus Schilfhalmen mit unterschiedlichem Durchmesser, damit mehrere Wildbienenarten ihre Brut darin einquartieren können. Regensicher aufgehängt, um das Schimmelrisiko zu minimieren. Die Schilfröhrchen schön glatt, damit zarte Flügelchen keinen Schaden nehmen. Und das Beste ist: Ich nehme keine Miete für die Zimmer.

Trotzdem wollte niemand bei mir einziehen. Vielleicht muss ich meinen Balkon stärker begrünen, dachte ich. Ich wählte Pflanzen, die bienenfreundlich sind und zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres blühen. Und siehe da: In diesem Frühling ließen sich erstmals Gehörnte Mauerbienen blicken. Es war eine Freude, den fleißigen Weibchen dabei zuzusehen, wie sie Eier in die Schilfröhrchen legten und Letztere nach getaner Arbeit mit einem Pfropfen aus Sand und Lehm versiegelten. Im kommenden Frühjahr würde ich begeistert erleben, wie der erwachsene Nachwuchs mit dem leuchtend orangenen Hinterleib ins Leben hinausfliegt.


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Artikel aus der Ausgabe:
Geteiltes Bild, links ein Hochhaus, rechts eine Villa. Titelzeile: "Armes reiches Hamburg"

Armes reiches Hamburg

Wo sich Arm und Reich in Hamburg besonders nah sind, wann Väter und Söhne Händchen halten und was ein Dokumentarfilm über den Umgang mit Opfern rassistischer Gewalt erzählt.

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Nele Gerber

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