27 öffentliche Trinkwasserspender gibt es in Hamburg: vier Trinkwassersäulen und 23 Zapfhähne an Toilettenanlagen der Stadtreinigung. Bei 1,8 Millionen Einwohner:innen sind Trinkwasserstellen damit sehr rar gesät – dabei ist ein einfacher Zugang zu kostenlosem Wasser besonders für Obdachlose an Hitzetagen lebenswichtig.
Bis 2027 sollen 27 weitere Toilettenanlagen mit einem Trinkwasserhahn ausgestattet werden, so die Stadtreinigung. Dann läge die Zahl der öffentlichen Wasserstellen bei 54. Zum Vergleich: In Wien, das fast genauso viele Einwohner:innen wie Hamburg hat, gibt es rund 1300 öffentliche Trinkwasserspender. Berlin hat immerhin 196 und München 60.
David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde, verweist darauf, dass die Trinkwasserversorgung über die Einrichtungen der Wohlfahrtspflege und Essensausgabestellen der Stadt „grundsätzlich sichergestellt“ werde, aber: „Es ist wichtig, das Trinkwasserangebot im öffentlichen Raum so zu verbessern, dass sich auch Personen ohne festen Wohnsitz noch besser als zurzeit kostenlos mit Wasser versorgen können.“ Bis Mitte Januar 2023 muss auch Hamburg eine EU-Richtlinie zur Wasserversorgung umsetzen. Städte werden darin verpflichtet, den Zugang zu Trinkwasser für die Bevölkerung zu verbessern und im öffentlichen Raum Trinkwasser im Innen- und Außenbereich bereitzustellen.
Derweil versuchen ehrenamtliche Helfer:innen den Durst zu stillen. An heißen Tagen verteilen allein die Ehrenamtlichen der Bergedorfer Engel bis zu 500 Wasserflaschen. „Wenn man die anderen Helfer:innen in der Stadt dazuzählt, kommt man ganz schnell auf 10.000 Flaschen und mehr“, sagt Gründer Thorsten Bassenberg.
Die Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung koordiniert auch in diesem Jahr wieder die #hitzehilfe. Neben Verteilaktionen auf öffentlichen Plätzen wie der Reeperbahn werden Hamburger:innen per Social Media aufgerufen, an Hitzetagen morgens eine zusätzliche Wasserflasche mit aus dem Haus zu nehmen und sie einem Obdachlosen zu geben: „Eine kleine Geste, die Leben retten kann.“
