Siebeneinhalb Stunden Schlaf brauchen Menschen im Schnitt. Wie wenig bekommt man draußen auf Platte? Drei Obdachlose haben drei Nächte lang Schlaftracker getragen.
Sven legt eine große Pappe auf den Asphalt. Seine Freundin Esra breitet darüber eine Plane aus. Die dritte Schicht bilden zwei Isomatten. Über sie kommen dünne Decken, dann die Schlafsäcke. Als letztes drapiert Sven zwei Kissen am Kopfende.
Der Aufbau ihres Schlafplatzes dauert nicht länger als fünf Minuten. Er verläuft wortlos, routiniert. Seit zwei Jahren machen sie zusammen Platte. In Jeans, Kapuzenpullis und Winterjacken kriechen sie in ihre Schlafsäcke. „Schatz, du pennst auf der Straße. Setz deine Mütze auf!“ Esra knufft ihren Freund in die Seite. Der grinst und gehorcht.
