Trotz Versicherungspflicht haben immer mehr Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung. Die Ärztekammer fordert Hilfe vom Hamburger Senat.
20.000 Menschen in Hamburg haben keine Krankenversicherung, die ihnen ärztliche Hilfe oder Medikamente bezahlt. Davon geht die Ärztekammer auf Grundlage von Schätzungen aus. Laut Mikrozensus des Statistischen Bundesamts lebten 2019 bundesweit 61.000 Menschen ohne Krankenversicherung (neuere Daten lagen bei Redaktionsschluss nicht vor). Tatsächlich dürfte die Zahl aber weit größer sein, da etwa Menschen ohne Aufenthaltsstatus sowie Obdachlose bei Erhebungen in der Regel außen vor bleiben.
Der Malteser Hilfsdienst, der bundesweit an 20 Standorten und auch in Hamburg anonyme Sprechstunden für Betroffene anbietet, schlägt Alarm: „Nach unseren Daten wächst leider die Zahl der Menschen, die keine Krankenversicherung haben, statt sich zu verringern“, erklärte die Bundesbeauftragte Gabrielle von Schierstaedt. „Das Menschenrecht auf eine gute Gesundheitsversorgung ist also nicht gewährleistet.“ Auch die Hamburger „Clearingstelle Medizinische Versorgung von Ausländerinnen und Ausländern“ – eine weitere Anlaufstelle für Menschen ohne Krankenversicherung – verzeichnete zuletzt viele Ratsuchende: 781 Menschen fragten hier 2024 nach Hilfe, für 678 von ihnen übernahm die Clearingstelle laut Senat Behandlungskosten.
Jetzt online weiterlesen!
Diese Ausgabe für 2,80 € online kaufen und lesen.
Dauerhafter Zugriff auf alle Artikel dieser Ausgabe.
Ausgewählte Texte vorlesen lassen.
Kleiner Kauf, riesige Wirkung:
Mit dem Kauf unterstützen Sie auch ein soziales Projekt.
Digital-Abo
Jahresabo für 33,60 €
Support-Abo für 60 €
Keine Abo-Falle: Abo endet automatisch
Nur außerhalb unseres Verkaufsgebiets
