Hinz&Kunzt fordert : „Wir brauchen eine professionelle Corona-Koordinierungsstelle“

Die Corona-Koordinationsstelle sollte unter anderem Informationen sammeln, wie und wo Obdachlose schnell und unbürokratisch Hilfe und medizinische Versorgung bekommen. Foto: picture alliance / Newscom

Hinz&Kunzt macht sich Sorgen um die Versorgung von Obdachlosen und Wohnungslosen. „Obdachlose gehören in der Regel zur Risikogruppe. Sie brauchen dringend Schutz“, sagt Geschäftsführer Jörn Sturm.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Da die meisten Tagesaufenthaltsstätten, Hilfseinrichtungen und sogar Behörden geschlossen sind oder nur noch einen Notbetrieb aufrecht erhalten, ist die Versorgung der Obdachlosen mit Lebensmitteln, Geld und medizinischen Angeboten nicht gewährleistet. „Wir brauchen eine professionelle Corona-Koordinierungsstelle“, sagt Geschäftsführer Jörn Sturm.

Schon Menschen mit Wohnung hätten Probleme, ärztlich versorgt zu werden. „Obdachlose gehören in der Regel zur Risikogruppe. Sie brauchen dringend Schutz.“

Sturm weiter: „Wir haben großes Verständnis dafür, dass momentan alle von einem Tag auf den anderen entscheiden müssen, wie es weitergeht. Aber wir brauchen täglich aktualisierte Informationen darüber, wohin sich Obdachlose wenden können.“

„Obdachlose gehören in der Regel zur Risikogruppe. Sie brauchen dringend Schutz.“– Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm

Folgende Fragen müssen geklärt sein: „Wie bekommen Obdachlose schnell und unbürokratisch Hilfe und medizinische Versorgung. Diese Informationen können wir dann an die Obdachlosen weitergeben“, so Sturm.

Außerdem fordert das Hamburger Straßenmagazin: „Obdachlose müssen so untergebracht werden, dass das Ansteckungsrisiko minimiert wird“, sagt Stephan Karrenbauer, politischer Sprecher von Hinz&Kunzt. Räumungen von Schlafplätzen und Zelten von Obdachlosen dürfe es nicht geben. Niemand solle seine Wohnung verlieren, auch Zwangsräumungen dürfe es deshalb nicht geben.

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„Wir haben großen Respekt vor dem, was alle Helferinnen und Helfer derzeit leisten“, so Karrenbauer. „Aber es reicht leider noch nicht aus.“

Auch Hinz&Kunzt will gerne seinen Beitrag leisten. Das Straßenmagazin arbeitet derzeit im Notbetrieb. „Wir wissen auch nicht, wie es weitergeht“, sagt Geschäftsführer Sturm. „Wir sind jetzt schon immer nur in kleiner Besetzung da, weil viele zur Risikogruppe gehören. Aber wir wollen und werden die Hinz&Künztler nicht im Stich lassen.“

Autor:in
Birgit Müller
Birgit Müller
Birgit Müller hat 1993 Hinz&Kunzt mitgegründet. Seit 1995 ist sie Chefredakteurin.

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