Der Künstler Werner Nöfer erlebt derzeit ein Revival. Die Arbeiten des 87-Jährigen im öffentlichen Raum sind wieder hochaktuell. Er hat womöglich schon vor langer Zeit unsere heutige Handysucht vorhergesehen.
Die Sache mit Werner Nöfer ist die: Von den 1,8 Millionen Hamburger:innen hat vermutlich fast jede:r schon ein Werk des 1937 in Essen geborenen Grafikers und Malers gesehen – in den meisten Fällen aber wohl, ohne es zu wissen. Das ist das Schicksal von Kunst im öffentlichen Raum. Sie wird oft eher im Vorübergehen wahrgenommen, wenn überhaupt.
Ein Test: Die abstrakten Bilder, die den Eingang und den Flur des Abaton Kinos säumen? Stammen von Nöfer. Die Bilder, die die Eisbahn in Planten un Blomen einrahmen? Auch von Nöfer. Ob in den Gängen des Zoologischen Instituts an der Uni, an einem Hausdach in der Milchstraße, in einer Fußgängerzone in Bergedorf oder im Ergo-Versicherungs-Gebäude in der City Nord: Überall hat der heute 87-jährige Künstler in Hamburg seine Spuren hinterlassen: in knalligen Farben und mit grafischen Formen. Pop-Art für die Großstadt, die nur oberflächlich betrachtet bunt und fröhlich ist. „Alles so schön bunt hier“, war etwa ein Abendblatt-Artikel überschrieben.
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