Maren Amini ist eine international bekannte Illustratorin. Jetzt arbeitet sie erstmals an einer Graphic Novel: einem Buch über die bewegte Lebensgeschichte ihres Vaters zwischen Deutschland und Afghanistan.
Das „Fritzen“ in der Wohlwillstraße ist ein kleiner Laden, wie es ihn in Hamburg-St. Pauli noch an manchen Orten gibt: hohe Decken, hübsche Dielen, an den Wänden Dutzende gerahmte Zeichnungen. Das Atelier teilen sich die Künstlerinnen Line Hoven, Larissa Bertonasco und Maren Amini. Heute ist es die Enddreißigerin Amini, blauer Anzug, strahlendes Lächeln, die den Besuch begrüßt und gleich einen Teller Gulpi Challaw anbietet: Kohl mit Tomaten, Zwiebeln und Reis.
Jeden Donnerstag besorgt die Illustratorin traditionelles afghanisches Essen. Denn jeden Donnerstag kommt ihr Vater zu Besuch, um an einem gemeinsamen Buch zu arbeiten. „Ahmadjan und der Wiedehopf“ ist ein anspruchsvoller Comic, eine Graphic Novel über das Leben und die Kunst von Ahmadjan Amini. Das Porträt eines lebenshungrigen Reisenden. Und das Porträt eines Landes, das seit Jahrzehnten nicht zur Ruhe kommt.
