Ein neues Gutachten der Stadt bescheinigt Hamburg einen äußerst angespannten Wohnungsmarkt. Die Opposition fordert den Senat zum Handeln auf.
Die Angebotsmieten in Hamburg sind innerhalb von fünf Jahren um 25 Prozent gestiegen. Das geht aus einem neuen städtischen Gutachten hervor. Demnach liegt das Hamburger Mietniveau „signifikant über dem Durchschnitt der deutschen Großstädte“.
Im Gutachten wird die Mietentwicklung von 2018 bis 2023 untersucht. Besonders in einst günstigen Stadtteilen wie Wilhelmsburg, Billstedt, Osdorf oder auch Teilen von Wandsbek sind die Preise bei den Neuvermietungsmieten exorbitant um mehr als 30 Prozent angestiegen.
Erst vor wenigen Tagen haben Schüler:innen vom Gymnasium Ohmoor eine Wohnungsmarktanalyse vorgestellt. Immobilienverbände stellten wie in den Vorjahren deren Ergebnisse in Frage, da nicht Vertragsabschlüsse, sondern lediglich Mietangebote untersucht wurden. Interessanterweise liegen die Daten der Schüler:innen für 2023 aber nur wenige Cent von den Daten der Behörde entfernt. Während die Ohmoor-Studie davon ausging, dass Wohnungssuchende vor zwei Jahren 14,75 Euro pro Quadratmeter zahlten, rechnete das Gutachten der Stadt mit 14,70 Euro pro Quadratmeter. Für dieses Jahr liegen keine Zahlen der Stadt vor. Laut den der Schuluntersuchung werden im Schnitt derzeit 15,62 Euro pro Quadratmeter gefordert.

„Weder die Inflationsrate noch die Löhne sind auch nur annähernd so stark gestiegen“, kommentiert Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Linken, die Preisentwicklung. „Doch der Senat lässt sich nicht beirren und hält an seinem Neubauziel von zwei Drittel teurer Eigentums- und freifinanzierter Wohnungen fest.“ Dabei mangele es vor allem an Sozialwohnungen. Die Stadt solle sich daher auf den Bau günstiger Wohnungen fokussieren. Diese Forderung unterstützt auch die CDU, die fordert, dass „der Senat endlich vom Reden ins Bauen“ kommen solle.