Obdachlose an der Reeperbahn : Feuer war wohl keine Brandstiftung

Vor dem ehemaligen Lidl-Markt an der Reeperbahn hat eine Platte gebrannt. Foto: BELA

Das Feuer auf einer Platte an der Reeperbahn ist nach Einschätzung der Brandermittler nicht absichtlich gelegt worden. Die Sorgen vor einer Brandanschlagsserie sind damit vom Tisch.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Es gibt in Hamburg wohl keine Brandanschlagsserie gegen Obdachlose. Nach mehreren Feuern und Brandstiftungen auf die Schlafplätze von Obdachlosen hatte die Polizei das befürchtet. Auch ein nächtlicher Brand vor einem ehemaligen Supermarkt an der Reeperbahn Anfang April hatte diesen Verdacht genährt. Beim Versuch zu Löschen hatte sich ein 49-jähriger Obdachloser Atemwegsreizungen zugezogen, sodass er im Krankenhaus behandelt wurde.

Verdacht: fahrlässige Sachbeschädigung

„Das Brandbild spricht nicht für ein mutwilliges Anzünden“– Polizeisprecherin Heike Uhde

Derzeit gehen die Ermittler allerdings davon aus, dass das Feuer an der Reeperbahn durch Fahrlässigkeit entstanden ist. „Das Brandbild spricht nicht für ein mutwilliges Anzünden“, sagt Polizeisprecherin Heike Uhde zu Hinz&Kunzt. Deshalb werde wegen fahrlässiger Sachbeschädigung ermittelt. Das endgültige Ergebnis steht aber noch aus.

Nur wenige Tage später hatte in St. Georg ein Mann den Schlafsack eines Obdachlosen angezündet. Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Mai hatte die Polizei in diesem Fall Hass gegen Obdachlose als Motiv ausgeschlossen. Hintergrund der Tat sollen Streitigkeiten gewesen sein, das Opfer und der Tatverdächtige hätten sich gekannt, hieß es. Der in Niedersachsen festgenommene Mann befindet sich in Untersuchungshaft, ein Termin für die Gerichtsverhandlung steht noch nicht fest. Auch die Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen, der im Januar eine Platte an den Landungsbrücken angezündet haben soll, sind noch nicht abgeschlossen.

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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