Winternotprogramm : CDU fordert ganztägigen Schutz für Obdachlose

In diesem ehemaligen Hotel bringt die Stadt Obdachlose unter. Foto: Mauricio Bustamante

Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt nutzen weniger als 500 Obdachlose das Hamburger Winternotprogramm. Die CDU fordert, es auch tagsüber zu öffnen.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert eine ganztägige Öffnung des Winternotprogramms für Obdachlose. Es dürfe sich nicht wiederholen, dass wie im vergangenen Winter aufgrund von Kälte und unzureichendem Schutz Menschen auf der Straße sterben, sagt der sozialpolitische Sprecher Andreas Grutzeck. „Wichtig wäre daher, dass das Winternotprogramm auch tagsüber geöffnet bleibt. Hier stellt sich der Senat aber bislang quer.“

Bislang Aktuell sind die Unterkünfte des Winternotprogramms nur abends und nachts geöffnet. Immer wieder berichten Obdachlose, die Einrichtungen unter anderem deswegen zu meiden. Hilfsorganisationen und Opposition fordern daher seit vielen Jahren vergeblich, sie ganztags zu öffnen.

Anfang Dezember nutzen weniger als 500 Menschen die Notunterkünfte. Wie der Senat auf eine Anfrage Grutzecks mitteilte, geht er inzwischen von 2000 obdachlosen Menschen in Hamburg aus. Bei der letzten wissenschaftlichen Untersuchung im Jahr 2018 wurden 1910 Obdachlose gezählt. Die CDU kritisiert nun, dass es keine belastbaren aktuelleren Zahlen gibt: „Es kann nicht sein, dass man sich in der Planung immer noch auf die Zahlen aus 2018 – lange Zeit vor Pandemiebeginn – bezieht“, sagt Grutzeck. Lobend erwähnt er, dass die Stadt in diesem Jahr zusätzlich ein ehemaliges Hotel in der Halskestraße gemietet hat: „Gerade in Zeiten der anhaltenden Pandemie ist das unabdingbar.“

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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