Trotz Versicherungspflicht

Immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung

Illustration: Julia Pfaller
Illustration: Julia Pfaller
Die Ärztekammer Hamburg fordert vor dem Hintergrund, dass viel zu viele Menschen keine Krankenversicherung haben, mehr Engagement vom Senat. Illustration: Julia Pfaller

Trotz Versicherungspflicht haben immer mehr Menschen in Deutschland keine Krankenversicherung. Die Ärztekammer fordert Hilfe vom Hamburger Senat.

20.000 Menschen in Hamburg haben keine Krankenversicherung, die ihnen ärztliche Hilfe oder Medikamente bezahlt. Davon geht die Ärztekammer auf Grundlage von Schätzungen aus. Laut Mikrozensus des Statistischen Bundesamts lebten 2019 bundesweit 61.000 Menschen ohne Krankenversicherung (neuere Daten lagen bei Redaktionsschluss nicht vor). Tatsächlich dürfte die Zahl aber weit größer sein, da etwa Menschen ohne Aufenthaltsstatus sowie Obdachlose bei Erhebungen in der Regel außen vor bleiben.

Der Malteser Hilfsdienst, der bundesweit an 20 Standorten und auch in Hamburg anonyme Sprechstunden für Betroffene anbietet, schlägt Alarm: „Nach unseren Daten wächst leider die Zahl der Menschen, die keine Krankenversicherung haben, statt sich zu verringern“, erklärte die Bundesbeauftragte Gabrielle von Schierstaedt. „Das Menschenrecht auf eine gute Gesundheitsversorgung ist also nicht gewährleistet.“ Auch die Hamburger „Clearingstelle Medizinische Versorgung von Ausländerinnen und Ausländern“ – eine weitere Anlaufstelle für Menschen ohne Krankenversicherung – verzeichnete zuletzt viele Ratsuchende: 781 Menschen fragten hier 2024 nach Hilfe, für 678 von ihnen übernahm die Clearingstelle laut Senat Behandlungskosten.


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Hinz&Kunzt-Titelbild, man sieht diverse Pillen und Pulver. Titelzeile: Wem helfen Verbote?

Drogen: Wem helfen Verbote?

Wie suchtkranke Menschen die Doppelstrategie des Hamburger Senats – Hilfsangebote und Vertreibung – erleben, was Hamburg von der Schweizer Drogenpolitik lernen kann und wann und wo die Idee entstand, Drogenkonsum zu verbieten. Außerdem: Mit „Büchern“ sprechen in der „Human Library“.

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Autor:in
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas
Ulrich Jonas schreibt seit vielen Jahren für Hinz&Kunzt - seit 2022 als angestellter Redakteur.

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