Wohnungslose Frauen : Wohnungen gesucht!

Das Projekt Frauenwohnung will obdachlosen Frauen Platz in Übergangswohnungen anbieten. Sozialpädagogin Christina Habermann startet jetzt mit der Suche nach geeigneten Objekten. Sie sollen eine Alternative zu Massenunterkünften bieten.

Frauenwohnung
Solch ein heimeliges Wohnzimmer haben wohnungslose Frauen nicht. Das Projekt Frauenwohnung sucht jetzt nach passenden Wohnungen.

Der Verein Kemenate startet das Projekt Frauenwohnung. Das Hamburger Spendenparlament unterstützt das Projekt mit 11.520 Euro. Damit ist Frauenwohnung für die nächsten zwei Jahre gesichert ist. Ab sofort hilft Sozialpädagogin Christina Habermann wohnungslosen Frauen, ein neues Zuhause zu finden.

Seit 1992 unterhält Kemenate Frauen Wohnen e.V. einen Tagestreff für wohnungslose Frauen in der Charlottenstraße. Durchschnittlich 32 Frauen werden in dem Anlaufpunkt jeden Tag versorgt. „Die wohnungslosen Frauen, die in Wohnunterkünften, auf der Straße oder in verdeckter Obdachlosigkeit leben, können hier tagsüber zur Ruhe kommen“, erklärt Habermann. In dem Kemenate-Tagestreff können die Frauen duschen und essen. Außerdem erhalten sie Beratung.

Doch der Schritt raus aus der Obdachlosigkeit gestaltet sich immer schwieriger. Aufgrund der Wohnungsnot sei es kaum möglich bezahlbaren Wohnraum zu finden, so Habermann. „Für wohnungslose Frauen ist das ein großes Problem, denn sie sind stärker Anfeindungen und Übergriffen ausgesetzt.“ Geplant sei deswegen entweder der Kauf oder die Anmietung von Übergangswohnungen. Begleitet werden soll das Projekt mit einer sozialpädagogischen Betreuung. „Aus einer solchen Wohnung heraus wird es eher möglich sein, auch dauerhaften eigenen Wohnraum zu finden“, hofft Habermann. Einen Mäzen der sich als Bürge für die Wohnungen bereitstellt, hat Habermann bereits gefunden.

Die Suche nach geeignetem Wohnraum kann Habermann jetzt endlich aufnehmen. Die 30-Jährige wünscht sich kleine Wohnungen in denen zwei Frauen wohnen können. „Den Frauen soll eine Alternativen zum ‚Platte machen’ und dem Unterschlüpfen bei Bekannten geboten werden“, so Habermann. „In den Wohnungen sollen sie sich wohl fühlen können.“ Bei der Suche nach geeigneten Objekten freut sich Habermann über Hinweise und die Vermittlung von Wohnungen. Informationen und Kontaktdaten von Frauenwohnung finden sich ab sofort unter http://kemenate-hamburg.de/frauenwohnung/.

Text: Jonas Füllner
Foto: Action Press/ Ullstein Bild