Sturmwarnungen : Winternotprogramm blieb wegen Sturm ganztags geöffnet

Wegen des anhaltend rauhen Wetters bleiben die Unterkünfte des städtischen Winternotprogramms - wie die Container an der Kollaustraße - auch am Montag tagsüber offen. Foto: Simone Deckner

Auch nach dem stürmischen Sonntag sind Obdachlose in Hamburg noch heftigen Böen und Starkregen ausgesetzt. Das Winternotprogramm bleibt deshalb am Montag tagsüber geöffnet.

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

„Das Angebot wurde angenommen“, bilanziert Yvonne Ehnert, Sprecherin des städtischen Betreibers fördern und wohnen (f&w). Eine Auswertung, wie viele Obdachlose am Sonntag in den Unterkünften des WNP Schutz vor dem Sturmtief „Sabine“ suchten, liegt laut f&w noch nicht vor. Klar ist: Ein Aufenthalt im Freien wäre für viele lebensgefährlich geworden: Wer in der Nähe von Bäumen oder Baugerüsten Unterschlupf gesucht hätte, wäre womöglich von herabfallenden Ästen oder schwerem Gerät getroffen und verletzt worden.

Um so viele Menschen wie möglich in Sicherheit zu bringen, schoben auch die ehrenamtlichen Helfer*innen des Kältebusses am Sonntag Extrastunden. Das Mobil der Anlaufstelle Alimaus war schon von 16 Uhr an unterwegs. Regulär macht der Kältebus täglich von 19 bis 24 Uhr seine Tour. So ist es auch am Montag. „Da die meisten unserer Helfer berufstätig sind, starten wir heut zu gewohnter Zeit“, schreibt das Team auf Nachfrage.

Hagel, Regen und heftiger Wind bleiben allerdings auch zum Beginn der Woche nicht aus. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Gewittern mit teils schweren Sturmböen, auch kurzzeitiger Starkregen sei nicht ausgeschlossen. Die Betreiber von f&w trafen deshalb Vorkehrungen: „Wir haben gestern schon die Teams zusammengetrommelt“, erklärt Ehnert am Montag. Die Tagesschicht wurde von hauptamtlichen Mitarbeiter*innen besetzt, wie üblich halfen Freiwillige am Abend bei der Essensausgabe.

Wie es in den kommenden Tagen weitergehen soll, ist laut f&w noch nicht gewiss. Unter normalen Witterungsbedingungen schließen die Unterkünfte des Winternotprogramms um 9.30 Uhr ihre Türen – auch bei Regen, Wind oder Frost.

Autor:in
Annabel Trautwein
Annabel Trautwein
Annabel Trautwein schreibt als freie Redakteurin für Politik, Gesellschaft und Kultur bei Hinz&Kunzt - am liebsten über Menschen, die für sich und andere neue Chancen schaffen.

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