In Hamburg wurden zuletzt wieder mehr Wohnungen fertiggestellt. In der Stadtentwicklungsbehörde sieht man den Negativtrend der Vorjahre gestoppt.
Im vergangenen Jahr wurden in Hamburg insgesamt 8319 neue Wohnungen fertiggestellt. Das hat das Statistikamt Nord mitgeteilt. Seit 2020 waren die Fertigstellungszahlen in Hamburg sukzessive zurückgegangenen und lagen 2023 knapp unter 6000.
Damit haben die Fertigstellungszahlen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 Prozent angezogen. Fast jede vierte neugebaute Wohnung ist öffentlich gefördert. Und die Zahl der extra für Obdachlose und andere Menschen in Not gebauten Wohnungen mit einer speziellen Wohnungsamt-Bindung ist von 187 in 2023 auf 345 in 2024 gestiegen.
„Unsere Maßnahmen zur Stärkung der Bauwirtschaft erreichen den Markt“, freut sich Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). „Gleichwohl steht die Branche weiterhin unter Druck. Mit dem neuen Hamburg-Standard und unserer sozialen Wohnraumförderung unterstützen wir den Bau und die Sanierung bezahlbarer Wohnungen in Hamburg daher nach Kräften.“ Auch der Mieterverein zu Hamburg bewertet die gestiegenen Fertigstellungszahlen als „ermutigendes Zeichen“. Vorstand Rolf Bosse verweist aber darauf, dass die Stadt noch lange nicht am Ziel sei. „Wir haben nach wie vor zu wenige Sozialwohnungen, dabei ist der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Hamburg besonders hoch.“
Noch Mitte Februar hatte Kay Brahmst vom Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen (BFW) geklagt: „Frei finanzierter Wohnungsbau ist momentan wirtschaftlich nicht darstellbar. Deshalb bauen viele Unternehmen gar nicht mehr.“ Erst vergangene Woche warf die Hamburger CDU dem Senat vor, dass der Wohnungsbau in Hamburg „praktisch zum Erliegen“ gekommen sei. Die jetzt vorliegenden Zahlen sprechen eine andere Sprache.