Wie krank sind Hamburgs Obdachlose? Mithilfe einer Befragung ließ die Sozialbehörde das vor gut eineinhalb Jahren ermitteln. Längst sollten die Ergebnisse vorliegen, doch die Stadt hält sie unter Verschluss – für die CDU schlicht „unbegreiflich“.
Was bedeutet das Leben auf der Straße für die Gesundheit, und wie kann kranken Obdachlosen besser geholfen werden? Diese und weitere Fragen soll eine Studie beantworten, die der Hamburger Senat im Februar vergangenen Jahres hat durchführen lassen.
Das Problem: Auch 20 Monate später will die Sozialbehörde die Ergebnisse nicht veröffentlichen. „Die Prüfungen sind derzeit noch nicht abgeschlossen“, erklärte der Senat lapidar auf eine Bürgerschaftsanfrage der CDU.
Warum die Auswertung der Befragung so lange dauert und wann die Behörde sie vorlegen wird, teilte der Senat nicht mit. „Unbegreiflich“ sei das, erklärte dazu der sozialpolitische Sprecher der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion Andreas Grutzeck. „Das ist nicht nur eine Missachtung der betroffenen Obdachlosen und der in der Obdachlosen-Hilfe beruflich und ehrenamtlich Helfenden, sondern auch noch der Regierungsfraktionen“, meint Grutzeck.
SPD, Grüne, CDU und Linke hatten den Senat im Frühjahr aufgefordert, die Ergebnisse der Befragung bis Ende September 2025 vorzulegen. Grutzeck: „Doch selbst diese sehr lange Frist hat der Senat gerissen.“
