Mahnwache in Hamburg  : Obdachlose einzeln unterbringen! 

Schon am 13. Januar wurde am Jungfernstieg der verstorbenen Obdachlosen gedacht. Foto: BELA

Ab Freitag soll in der City täglich eine „Mahnwache für Obdachlose“ stattfindenDamit wollen engagierte Bürger*innen an verstorbene Obdachlose erinnern und die Politik zum Handeln bewegen. 

Hinz&Kunzt Randnotizen

Freitags informieren wir per Mail über die Nachrichten der Woche:

 „12 Tote sind 12 zu viel“ heißt es auf einem Flyer, den ein Zusammenschluss mehrerer Initiativen aus der Hamburger Obdachlosenhilfe auf Facebook teilen. Ab Freitag wollen sie täglich von 10 bis 20 Uhr am Gerhard-Hauptmann-Platz in der Innenstadt demonstrieren. Hinter der Mahnwache stehen etwa Deintopf, die Bergedorfer Engel, der Hamburger Gabenzaun, Zwischenstopp Straße oder Leben im Abseits.

Mit dem Protest soll an die in diesem Winter bereits verstorbenen Obdachlosen erinnert und Druck auf die Politik aufgebaut werden. Die Hamburger Sozialbehörde solle „umgehend die Einzelunterbringung massiv erweitern“so der Appell.

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Eine allgemeine Einzelunterbringung von Obdachlosen lehnt die Behörde bislang ab. Das Argument: Eine umfassende Beratung der Obdachlosen sei nur in den bestehenden Großunterkünften möglich. Immerhin hat die Sozialbehörde angesichts sinkender Temperaturen und erwarteten Schneefalls heute angekündigt, das Winternotprogramm zumindest am kommenden Wochenende auch tagsüber zu öffnen.

Autor:in
Lukas Gilbert
Lukas Gilbert
Studium der Politikwissenschaft in Hamburg und Leipzig. Seit 2019 bei Hinz&Kunzt. Zunächst als Volontär, seit September 2021 als Redakteur.

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