Verdacht auf Überbelegung : Feuerwehr entdeckt 40 Wanderarbeiter in Wohnhaus

40 Bewohner hat die Feuerwehr aus dem dreistöckigen Haus evakuiert. Foto: Blaulicht-News.de

Bei einem Einsatz in Wilhelmsburg stieß die Feuerwehr in einem dreistöckigen Haus auf 40 Bewohner aus Osteuropa. Im Nachbarhaus war die Sozialbehörde bereits 2017 zu einer Kontrollaktion gegen den Vermieter angerückt.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Das Feuer im Keller des Mehrfamilienhauses im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg war schnell gelöscht. Eine Erdgas-Heizungsanlage war am Dienstagabend kurz vor Mitternacht vermutlich durch einen Kurzschluss in Brand geraten, konnte von einem Löschtrupp der Feuerwehr aber problemlos gelöscht werden.

Weil jedoch das gesamte Gebäude in der Straße Auf der Höhe verraucht war, evakuierten die Feuerwehrleute sämtliche Wohnungen im Haus – und staunten nicht schlecht, als sie in den drei Stockwerken insgesamt 40 Bewohner antrafen. Sie wurden laut Feuerwehr von Rettungssanitätern auf eine Rauchgasvergiftung untersucht und konnten glücklicherweise alle unverletzt entlassen werden.

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Nun steht die Frage im Raum, unter welchen Bedingungen der Vermieter die Wanderarbeiter aus Osteuropa dort untergebracht hat. Denn 40 Menschen auf drei Stockwerke verteilt, das klingt nach unzulässiger Überbelegung. Wie die Mopo berichtet, will deshalb das Bezirksamt Mitte den Fall nun prüfen. Auch die Sozialbehörde prüfe den Sachverhalt, teilt ihr Sprecher Martin Helfrich auf Nachfrage mit. Häufig nutzen Vermieter die prekäre Lage von Wanderarbeitern aus und vermieten ihnen Bruchbuden zu horrenden Preisen, wie zum Beispiel am Reetwerder in Bergedorf.

Sozialbehörde hat bereits kontrolliert – nebenan

Auch das Haus neben dem nun in Wilhelmsburg evakuierten hat in dieser Sache schon einmal Schlagzeilen gemacht: Im November 2017 hat die Sozialbehörde dort einen ihrer „Aktionstage gegen Sozialleistungsmissbrauch“ durchgeführt. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Eigentümer die Gewerbeimmobilie illegal zu Wohnzwecken nutzte. Von den 76 angetroffenen Bewohnern waren einige auch im Keller und im Dachgeschoss untergebracht. Sie ließ das Bauprüfamt des Bezirks Mitte räumen, der Vermieter brachte sie damals anschließend in einem Nachbarhaus unter. Ob es die gleichen Menschen sind, auf die nun die Feuerwehr gestoßen ist, ist der Behörde nach ihren Angaben bislang nicht bekannt.

Autor:in
Benjamin Laufer
Benjamin Laufer
Seit 2012 bei Hinz&Kunzt. Redakteur und CvD Digitales.

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