Kekse backen bei Hinz&Kunzt : Ein Haus mit offener Tür

Sind sich einig, dass der Spaß nicht fehlen darf: Die Hinz&Künztler:innen Nicole und Ralf sowie Redaktions-Volontärin Luca Wiggers. Foto: Dmitrij Leltschuk
Hinz&Kunzt Randnotizen

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Premiere im Hinz&Kunzt-Haus: Die Kochgruppe hat zur Weihnachtszeit gemeinsam Plätzchen gebacken und ein Lebkuchenhaus gebaut – bei dem die Tür immer offen steht.

„Nu geiht dat los!“ Der große, schlanke Hinz&Künztler Ralf steht mit einem Nudelholz in der Hand wie zum Kampf bereit. Vor ihm auf dem Tisch liegen Eier, Mehl, Zucker, Ausstechformen und zwei Lebkuchenhaus-Baukästen. Nicole steht neben ihm und rückt das Rentiergeweih zurecht, das sie auf dem Kopf trägt. ­Derweil herrscht in der Küche des Hinz&Kunzt-Hauses Hochbetrieb: Mitarbeiterinnen geben Lebensmittel der Tafel aus und viele Verkäufer:innen holen sich anschließend noch einen Kaffee und bleiben auf einen Schnack oder zwei. Warum Ralf eine Weihnachtsmütze trägt und was er mit dem Nudelholz vorhat, wollen viele wissen. „Weihnachtsplätzchen und ein Leb­kuchenhaus werden das. Eine echte Premiere!“, erklärt Ralf, der Mitglied der Hinz&Kunzt-Kochgruppe ist.

Die Kochgruppe besteht aus einem festen Kern von fünf bis zehn Leuten. Der großen Backpremiere widmen sich heute allerdings nur zwei von ihnen: Ralf und Nicole. Die anderen liegen flach oder sind anderweitig verplant. Auch Vertriebsmitarbeiter Gabor und Stadtrundgänger Chris können nicht dabei sein. Sie haben die Gruppe vor zwei Jahren ins Leben gerufen. „Für uns geht Gemeinschaft durch den ­Magen“, sagt Gabor einige Tage später. Als nach dem Ende der Coronapandemie das Hinz&Kunzt-Haus wie leergefegt wirkte, kam ihnen die Idee für die Kochgruppe: „Wir wollten wieder ­Leben in die Bude bringen.“ Seitdem kochen sie einmal im Monat für sich und an jedem ersten Magazin-Verkaufs­tag für rund 200 Hinz&Künzt­ler:in­­nen. Die Organisation sei chaotisch, aber irgendwie klappe am Ende immer alles.

Hinz&Künztlerin Nicole kennt Chris und Gabor schon lange. Die ­beiden haben sie vor einem Jahr überredet mitzumachen, weil sie wussten, dass Nicole nicht kochen kann. „Ich habe das nie gelernt“, sagt die rothaarige Frau achselzuckend. Das will sie nachholen, und zwar am liebsten in guter Gesellschaft. „Ist auch eine tolle Abwechslung zum Zeitungsverkauf“, sagt sie. Plätzchen hat die 45-Jährige noch nie gebacken. Für Weihnachten sei sie sowieso nicht so zu haben. In ihrer Kindheit sei dieses Fest nicht gefeiert worden. Deswegen habe sie sich nie viel aus Weihnachten gemacht. 

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Artikel aus der Ausgabe:

Zuhause gesucht!

Unserer Gesellschaft fehlt der soziale Zusammenhalt? Das Gefühl scheint aktuell weit verbreitet. Wir haben das Projekt „Tausch & Schnack“ in Hamburg-Eimsbüttel besucht und mit dem Wissenschaftler Thomas Lux über die Kraft von sogenannten Triggerpunkten gesprochen und festgestellt: Der gesellschaftliche Zusammenhalt in Deutschland ist gar nicht so klein. Außerdem: Weihnachten steht vor der Tür und wir bei Hinz&Kunzt haben bereits begonnen uns darauf einzustimmen. 

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Autor:in
Luca Wiggers
Luca Wiggers
1999 in Hannover geboren, hat dort Germanistik und Anglistik studiert und ist Anfang 2022 nach Hamburg gezogen. Seit Juni 2023 Volontärin bei Hinz&Kunzt.