Lydia Adelheid Hellenbrecht

Die Vogeljette von St. Georg

Gedenkstein im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf. Foto: Jan Petersen
Gedenkstein im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf. Foto: Jan Petersen
Gedenkstein im Garten der Frauen auf dem Friedhof Ohlsdorf. Foto: Jan Petersen

Porträtserie: Frank Kürschner-Pelkmann erinnert an Lydia Adelheid Hellenbrecht.

Unter ihrem Namen Lydia Adelheid Hellenbrecht kennt sie kaum noch jemand, aber als „Vogeljette“ zählt sie zu den bekannten Hamburger Originalen. In den 1960ern bot ihr Leben gar den Stoff für ein Theaterstück im Ohnsorg-Theater. Dabei hatte lange Zeit nichts darauf hingedeutet, dass sie einmal fast jede:r in St. Georg kennen würde. Geboren 1844 als Lydia Adelheid Köbner heiratete sie mit 30 Jahren den 20 Jahre älteren Schreiber und Boten Johann Hellenbrecht. Doch schon nach neun Jahren Ehe starb ihr geliebter Mann 1883 an der Cholera.

Ihre Trauer war so groß, dass sie von da an immer Trauerkleidung trug. Bald kannte jeder in St. Georg die Frau mit dem schwarzen Kleid, dem weißen gehäkelten Umschlagtuch, dem Häubchen und dem weißen Schleier. Stets war sie mit einem Körbchen mit Brotstückchen und einem kleinen Emaille-Eimer mit Wasser unterwegs. Da ihre Rente klein war, gaben Bäcker ihr manchmal kostenlos altes Brot.


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Drogen: Wem helfen Verbote?

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Autor:in
Frank Kürschner-Pelkmann
Frank Kürschner-Pelkmann
Frank Kürschner-Pelkmann ist Journalist und Buchautor. Zum Weiterlesen: „Entdeckungs­reise durch die Hamburger Geschichte – 240 Porträts aus 12 Jahrhunderten“ von Frank Kürschner-Pelkmann, Tredition Verlag, 38 Euro

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