Pressemitteilung: Zaun aufmachen, Gespräche reinlassen!

Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) hat erstmals kundgetan, dass er für die Kersten-Miles-Brücke eine Lösung ohne Zaun anstrebe. Allerdings will der Bezirksamtsleiter den Zaun für die Dauer der geplanten Schlichtungsgespräche stehenlassen.
Das Straßenmagazin Hinz&Kunzt würde sich gerne an der Erarbeitung von Konzepten für den Umgang mit Obdachlosen beteiligen – zusammen mit Polizei, sozialen Einrichtungen, Bezirk und Sozialbehörde. „Allerdings wollen wir nicht, dass die Obdachlosen in diesem Zeitraum weiter ausgegrenzt bleiben“, so Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer.

„Einrichtungen wie das Pik As müssen wieder alle Obdachlose aufnehmen, egal woher sie kommen. Und wenn schon vor den Gesprächen der Zaun des Anstoßes nicht abgerissen wird, muss die Tür des Zauns geöffnet werden.“

Die Öffnung habe auch Symbolwirkung: „Wir müssen auch in Zukunft konstruktiv miteinander arbeiten“, so Karrenbauer. „Eine offene Tür wäre ein guter Anfang.“

Allerdings sei es eine Illusion zu glauben, man könne auf Dauer Obdachlose von der Kersten-Miles-Brücke fernhalten. „Solange wir nicht genügend Unterkünfte haben, werden auch Menschen irgendwo auf Hamburgs Straßen und unter Brücken Zuflucht suchen müssen.“

Kersten-Miles-Brücke

„Ganz ehrlich: Es reicht!“

Der Bezirk Mitte setzt seine Vertreibungspolitik gegen Obdachlose fort: Erst wurden für 100.000 Euro Steine einbetoniert, damit unter der Kersten-Miles-Brücke kein Platz zum Hinlegen bleibt. Jetzt folgt ein Zaun, so dass der Zugang ganz versperrt ist.

Pressemitteilung – Neues Wohnprojekt: Judith Rakers baut mit Hinz&Kunzt

Hamburg, 30. Juli 2011 Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers wird Patin eines neuen Hinz&Kunzt-Wohnprojektes. Damit unterstützt die frischgebackene Botschafterin des Straßenmagazins eine Idee, die ihr selbst sehr am Herzen liegt: „Wenn ich im Winter an einem Obdachlosen vorbeigehe, geht es mir wie wohl jedem Hamburger: Man wünscht diesem Menschen einfach ein warmes Zuhause.“

Hinz&Kunzt will sich mit dem Wohnprojekt für Hinz&Künztler einen Traum erfüllen: Verkäufer und das Projekt unter einem Dach. Platz zum Leben für Menschen, die in Hamburg sonst kaum eine Chance haben, eine Wohnung zu finden, und Vertrieb, Redaktion und Sozialarbeit im gleichen Gebäude.

Freuen sich auf das Hinz&Kunzt-Haus: Hinz&Kunzt-Herausgeberin Annegrethe Stoltenberg, Geschäftsführer Jens Ade, Chefredakteurin Birgit Müller und Botschafterin Judith Rakers
Freuen sich auf das Hinz&Kunzt-Haus: Hinz&Kunzt-Herausgeberin Annegrethe Stoltenberg, Geschäftsführer Jens Ade, Chefredakteurin Birgit Müller und Botschafterin Judith Rakers

Hinz&Kunzt-Herausgeberin und Landespastorin Annegrethe Stoltenberg sagte zu der neuen Verbundenheit zwischen dem Straßenmagazin und seiner Botschafterin: „Wir freuen uns, dass Judith Rakers, die schon seit Jahren Gesicht für Hinz&Kunzt zeigt, das jetzt noch intensiver tun wird. Und dass sie uns dabei unterstützt, den Traum vom Hinz&Kunzt-Haus wahr zu machen.“

Auslöser für die Patenschaft von Judith Rakers war ihre Spende an Hinz&Kunzt in Höhe von 21.250 Euro, die sie im August beim „Star Quiz“ in der ARD erspielte. „Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir diese Summe einsetzen können“, sagt Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jens Ade. Judith Rakers war sofort begeistert von den Plänen. Nun gilt es, weitere Unterstützer zu gewinnen. Judith Rakers verspricht: „Wer sich da engagiert, kriegt eine tolle Rendite. Die wird sich allerdings nicht in Prozenten ausdrücken, sondern in Dankbarkeit und Sinnhaftigkeit.“

Die Basis für den Bau des Hinz&Kunzt-Hauses bilden Erbschaften in Höhe von 300.000 Euro aus Testamenten, in denen das Straßenmagazin im vergangenen Jahr bedacht wurde. „Für unser Sondervorhaben freuen wir uns über Sonderspenden“, sagte Geschäftsführer Jens Ade. „Dass das auf Kosten der Spenden für das laufende Projekt geht, darf aber nicht passieren. Hinz&Kunzt erhält schließlich keine öffentlichen Zuschüsse und ist auf Spenden angewiesen, um die alltägliche Arbeit für und mit Obdach- und Wohnungslosen zu gewährleisten “

Die Befürchtung, so Botschafterin Judith Rakers, sei, „dass jetzt alle nur noch für das Hinz&Kunzt-Haus spenden wollen. Deshalb haben wir uns überlegt, dass wir für das Haus vor allem Hamburger ansprechen, die Hinz&Kunzt bisher nicht so nahestehen.“ Dafür will Judith Rakers ihr Netzwerk in Hamburg nutzen.

Wo das Hinz&Kunzt-Haus einmal Platz finden wird, ist offen. Zurzeit sucht das Team nach einem geeigneten Grundstück in der Hamburger Innenstadt. „Die Lage in Bahnhofsnähe ist wichtig, damit unsere 400 Verkäufer gut zum Vertrieb gelangen und zu ihren Verkaufsplätzen in ganz und um Hamburg.“

Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers unterstützt Hinz&Kunzt schon seit mehreren Jahren: Im Januar 2009 wirkte sie bei der Kampagne „Hinter diesem Kopf steckt eine kluge Zeitung“ mit. Im Hinz&Kunzt-Interview (zu lesen in der Septemberausgabe des Straßenmagazins) verrät die Journalistin Judith Rakers, warum sie sich erstmals entschieden hat, ein soziales Projekt langfristig als Botschafterin zu unterstützen: „Mit Hinz&Kunzt haben die Verkäufer so viel mehr zu verkaufen, als ihr Schicksal – nämlich ein journalistisch richtig gut gemachtes Blatt, auf dessen Inhalt man sich freuen kann. Ich finde es auch gut, dass Hinz&Kunzt sich politisch engagiert und dafür einen guten Weg gefunden hat.“

Für Ihre Nachfragen:
Birgit Müller (Chefredaktion) unter Telefon 32 10 83 14
Isabel Schwartau (Öffentlichkeitsarbeit) unter Telefon 32 10 84 01.

Star Quiz

Judith Rakers spendet 21.250 Euro

Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers ist beim „Star Quiz“ in der ARD angetreten und hat richtig abgeräumt.  Mit Cleverness und ihrem Spielpartner Ulrich Noethen gewann sie 21.250 Euro. Damit will sie die Arbeit von Hinz&Kunzt unterstützen.

Hinz&Kunzt zu den 400 geplanten Unterkunftsplätzen: „Das ist ein Anfang“

Hamburg, Juli 2011. „Die Stadt zeigt guten Willen, das Thema Wohnungslosigkeit in den Griff zu bekommen“, sagte Hinz&Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller. Es sei zu begrüßen, dass Hamburg in den sieben Bezirken insgesamt 400 neue Plätze für Obdachlose und Zuwanderer schaffen wolle. „Das ist ein Anfang“, so Müller. Allerdings müsse sich die Stadt darauf einstellen, noch wesentlich mehr Plätze einzurichten. In Hamburg schliefen schließlich mehr als 1000 Menschen auf der Straße, da seien die Zuwanderer noch nicht mal mitgerechnet.

Die Einrichtung weiterer Unterkunftsplätze dürfte nach Müllers Einschätzung keine Überforderung für die Stadt sein: Die Stadt verfügt derzeit über mehr als 1000 Unterkunftsplätze, die sie aktivieren könnte. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe unter Federführung der Sozialbehörde und der Bezirke, an der auch fördern und wohnen und die Finanzbehörde teilgenommen hatten.

In den vergangenen Wochen hatte es so ausgesehen, als ob sich der neue Senat um das Thema Wohnungslosigkeit herumdrücken wollte. Als die Notunterkunft Pik As mitten im Hochsommer überfüllt war, warf die Behörde einfach die osteuropäischen Obdachlosen aus der Einrichtung.

Hinz&Kunzt hofft jetzt, dass die geplanten Gespräche des Sozialsenators mit Vertretern der osteuropäischen Länder dazu führen, dass vielen Obdachlosen auch in ihrer Heimat eine Perspektive geboten wird. „Allerdings darf niemand gegen seinen Willen zurückgeschickt werden“, so Müller.

Pressemitteilung

Hinz&Kunzt fordert Schlafgutscheine

Betten sind im Pik As längst nicht mehr frei (Archivbild)
Betten sind im Pik As längst nicht mehr frei (Archivbild)

Weil es in Hamburg nicht genug Schlafplätze für Obdachlose gibt, weisen Behördenmitarbeiter osteuropäische Hilfesuchende ab. Hinz&Kunzt fordert, dass Mitarbeiter der Wohnungslosenhilfe bei der Verteilung von Betten mitentscheiden dürfen – und eine neue Wohnungspolitik.