Wenn es um Hamburgs Historie geht, werden die Geschichten Schwarzer Menschen oft übersehen. Im „Black History Month“ soll sich das ändern.
„Es gibt einen Quell von Schwarzer* Geschichte in Hamburg, der bisher unterbeleuchtet ist“, sagt Tanja Aminata Bah. Die Historikerin ist „Community Curator“ am Altonaer Museum. Sie fördert Geschichten von Menschen zutage, deren Einfluss oft unterschätzt wird. So wie die Hafenarbeiter, die hier 1930 eine Gewerkschaft gründeten: Das „International Trade Union Committee of Negro** Workers“ organisierte von Hamburg aus antikolonialen Widerstand. „Diese Geschichten werden selten erzählt“, so Bah. „Zum weißen Geschichtsnarrativ gehören sie nicht dazu.“
Bei einem Rundgang zu Schwarzer Nachbarschaftsgeschichte wird die Historikerin davon berichten. Es sei ihr wichtig, zum Black History Month ein „einsteigerfreund-liches“ Format anzubieten, sagt Bah. Auch wer sich erstmals mit Schwarzer Geschichte beschäftigt, ist willkommen. Das Museum beteiligt sich ebenfalls mit der Ausstellung „My Black Skin“ am Feiermonat: In der Säulenhalle werden Lebensgeschichten von 22 erfolgreichen Schwarzen Deutschen vorgestellt. Ihr Beispiel soll „empowern“ – Mut machen, auch dort Zugang zu finden, wo Schwarze Menschen oft auf verschlossene Türen treffen.
Lucy Larbi arbeitet seit 2015 daran, solche Türen zu öffnen. „Wir würden ja gern, aber es bewirbt sich keiner“: Das höre sie oft, wenn es um mangelnde Diversität in deutschen Unternehmen geht, sagt die Unternehmensberaterin, die 2015 den Verein „Future of Ghana Germany“ gründete. Beim Black History Month bietet der Verein ein Format für Firmen an, das unsichtbare Hürden auf dem Jobmarkt sichtbar macht. „Damit dieser Satz nicht mehr fällt“, sagt Larbi.