Brot für die Welt : Hilfswerk zieht positive Spendenbilanz

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt freut sich über eine ungebrochene Spendenbereitschaft: Allein in Hamburg wurden 2015 mehr als 1,2 Millionen Euro gesammelt, bundesweit rund 57,5 Millionen. Hilfsprojekte in 90 Ländern können unterstützt werden. 

Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Millionen Euro Spenden aus Hamburg erhalten – erneut mehr als im Vorjahr.
 Allein die traditionelle Heiligabend-Kollekte aller evangelischen Kirchen in Hamburg erbrachte 522.800 Euro. 
„Ich freue mich, dass uns erneut so viele Menschen in Hamburg dabei unterstützt haben, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben“, so Landespastor Dirk Ahrens, Leiter der Diakonie in Hamburg und Herausgeber von Hinz&Kunzt.

Bundesweit haben Spender die Arbeit von Brot für die Welt im vergangenen Jahr mit 57,5 Millionen Euro unterstützt – ein Zuwachs von 1,8 Millionen Euro. Damit konnte Brot für die Welt im vergangenen Jahr das zweitbeste Spendenergebnis seit zehn Jahren verbuchen. Neu bewilligt wurden im vergangenen Jahr 553 Projekte in 79 Ländern. Schwerpunkt der Förderprojekte ist Afrika (33 Prozent).

Mit Sorge sieht Brot für die Welt, dass Gewalt und bewaffnete Konflikte bestehende Armut verschärfen und bereits erreichte Fortschritte gefährden. 65 Millionen Menschen sind aktuell auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen. Nur ein kleiner Teil der Flüchtlinge gelangt nach Europa. Neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) leben in Entwicklungsländern, so die UNO.

„Eine unserer zentralen Aufgaben des nächsten Jahrzehnts wird die Unterstützung für Binnenvertriebene sein und für Flüchtlinge, die in ihren Nachbarländern Schutz suchen“, sagte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, bei der Präsentation der Jahresbilanz in Berlin. Sie erinnerte daran, dass die Industrieländer mitverantwortlich sind für Hunger, Armut und Gewalt und damit letztlich auch für Flucht: etwa durch Waffenexporte in Krisengebiete oder durch aggressive Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen auf Kosten von Menschenrechten in Billiglohnländern.

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2015 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (52,5 Millionen) und Beiträge Dritter (129,8 Millionen), vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Insgesamt standen dem Hilfswerk 255,4 Millionen Euro (2014: 254,8 Millionen) zur Verfügung.

Text: SIM
Fotos: Hermann Bredehorst/Brot für die Welt

Weiterlesen:
Jahresbericht 2015 Brot für die Welt (PDF)
Hinz&Kunzt-Interview mit Cornelia Füllkrüg-Weitzel