Kältewelle : Winternotprogramm bleibt tagsüber offen

Das Winternotprogramm in der Friesenstraße bleibt bis zum 11. Januar rund um die Uhr geöffnet. Foto: Mauricio Bustamante.

Aufgrund der erneuten Kältewelle öffnet die Stadt Hamburg die Notunterkünfte für Obdachlose jetzt rund um die Uhr. Das teilt der städtische Betreiber Fördern & Wohnen gegenüber Hinz&Kunzt mit.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Ab sofort bleiben die zwei Notunterkünfte des Winternotprogramms mit ihren 700 Schlafplätzen für Obdachlose aufgrund der enormen Kälte bis zum 11. Januar rund um die Uhr geöffnet. Hinz&Kunzt begrüßt die Entscheidung der Stadt. „Dass die Notunterkünfte jetzt bei eisiger Kälte drei Tage lang rund um die Uhr geöffnet bleiben, ist eine gute Nachricht für Hamburgs Obdachlose“, sagt Hinz&Kunzt-Geschäftsführer Jörn Sturm. „Das Leben auf der Straße ist nicht nur bei Kälte und Schnee eine Gefahr. Die Stadt muss Obdachlosen mehr Schutz bieten und Notunterkünfte rund um die Uhr offenhalten.“

Während der ersten Kältewelle des Winters im Dezember schickte die Stadt noch rund 500 Obdachlose tagsüber noch raus ins Freie. Immerhin: Die Öffnungszeiten der Notschlafstätten wurden um vier Stunden verlängert. Auch während des Dauerregens zum Jahresbeginn sah man in der Sozialbehörde keine Notwendigkeit, rund um die Uhr Schutz zu bieten. Hinz&Kunzt, die Diakonie Hamburg und der Sozialverband Deutschland hatten mehrfach gefordert, die Öffnungszeiten nicht nur auszuweiten, sondern Obdachlosen endlich einen warmen und sicheren Rückzugsraum rund um die Uhr zu bieten. Vergeblich.

Als jedoch heute morgen gegen 9 Uhr die Temperaturen noch immer sieben Grad unter dem Gefrierpunkt lagen, reagierte der städtische Betreiber Fördern & Wohnen. 

Autor:in
Jonas Füllner
Jonas Füllner
Studium der Germanistik und Sozialwissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2013 bei Hinz&Kunzt - erst als Volontär und inzwischen als angestellter Redakteur.

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