Was tun, wenn einem ein verelendeter Mensch buchstäblich vor die Füße fällt? Über eine Begegnung, die in Hamburg alltäglich erscheint und doch unzählige Fragen aufwirft.
Ein kühler später Sonntagabend im Herbst. Ich sitze in der S3, bald zu Hause. Hammerbrook, Elbbrücken … In meinem Kopf ziehen die Bilder des Films vorbei, den ich gerade im Kino gesehen habe. Dass hinter mir jemand einsteigt, merke ich nicht. Veddel, Wilhelmsburg … Ich stehe auf, gehe zur Tür und zucke zusammen.
Da liegt ein Mensch, regungslos, zusammengekauert in der Ecke. Die nackten Füße: bläulich rot, mit Schwielen, als hätte er seit Wochen keine Schuhe mehr getragen. Seine Kleidung ist verdreckt, die kurzen schwarzen Haare auch, das Gesicht hat er weggedreht, aber seine Nase fällt auf. Die Haut ist ganz verkrustet.
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