Millionen von Menschen verfolgen die Fußball-Europameisterschaft der Männer. Einer ihrer Hauptsponsoren: Sportwettenanbieter Betano. Auch aus dem Ligabetrieb sind Sportwetten kaum noch wegzudenken. Welche Auswirkungen hat das?
Im Wettbüro auf dem Steindamm scheint sich die Stimmung der drückenden Luft im Raum angepasst zu haben. Angespannt stehen Männer an Schaltern, sitzen über Wettscheine gebeugt an Tischen oder starren ernst auf Bildschirme, die an den Wänden hängen. Auf manchen laufen Fußballspiele. Auf anderen schalten Zahlen in Tabellen hektisch hin und her. Wer sich kennt, gibt sich kurz die Faust – und versinkt danach wieder in seine Wetten. Jubel oder Freude sind nicht zu erkennen. Das Wettbüro kann nur betreten, wer seinen Mitglieds- oder Personalausweis einscannt. So werden Menschen erkannt, die sich das Glücksspiel abgewöhnen wollen und sich daher selbst beim bundesweiten Sperrsystem „Oasis“ gemeldet haben. Oder die dort von Angehörigen vermerkt wurden. Sie müssen draußen bleiben.
Hinz&Künztler Basti*, der mittlerweile einen Job hat, geht nur noch selten in Wettbuden. Er mag die Stimmung nicht, sagt der 52-Jährige. Früher sei er Stammgast gewesen. Seine erste Wette habe er vor fast 20 Jahren am Steindamm abgeschlossen – und gewonnen. „Dann bin ich regelmäßig zocken gegangen. Immer auf der Suche nach dem nächsten Kick.“
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