Obdachlose in der Notaufnahme

Audio IconAusgrenzung im Gesundheitssystem

Vor der Notaufnahme des Krankenhauses lag der Obdachlose auf einer Liege. Foto: Kältebus Hamburg

Die Medizinpädagogin Christin Beschorner hat untersucht, wie obdachlose Menschen in Notaufnahmen behandelt werden. Spoiler: nicht sonderlich gut. Ärzt:innen und Pflegekräfte müssen sich besser auf diese Patient:innengruppe einstellen.

Hinz&Kunzt: Sie haben internationale Studien zu Obdachlosen in Notaufnahmen ausgewertet, weil es hierzulande kaum Informationen dazu gibt. Ihre Recherchen bestätigen, was Sozialarbeiter:innen schon lange beklagen: In Notaufnahmen werden Obdachlose vielfach diskriminiert. Wie äußert sich das?

Christin Beschorner: Dass obdachlose Menschen ausgegrenzt werden, ist ein gesellschaftliches Problem, das leider auch vor unserem Gesundheitssystem nicht Halt macht. Es gibt Studien, die zeigen, dass ihnen nicht richtig zugehört wird oder sie wegen ihres Aussehens vorschnell beurteilt werden. Eine Studie berichtet von einer jungen obdachlosen Frau, der unterstellt wurde, dass sie eine Prostituierte ist, weil sie auf der Straße lebt. Man muss aber sagen, dass nicht alle obdachlosen Patient:innen in Notaufnahmen solche Erfahrungen machen, es gibt auch oft Begegnungen auf Augenhöhe.


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Artikel aus der Ausgabe:
Jemand geht mit einem Taststock an einem Leitstreifen entlang, darüber die Zeile "Hamburg behindert"

Hamburg behindert

Wie barrierefrei ist Hamburg? Wir waren mit obdachlosen Rollifahrer:innen unterwegs und haben den Influencer Mr. BlindLife getroffen. Außerdem: Mit „Songs for Joy“ kommt ein Film über ein außergewöhnliches musikalisches Mitmach-Projekt in die Kinos.

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Autor:in
Simone Deckner
Simone Deckner
Simone Deckner ist freie Journalistin mit den Schwerpunkten Kultur, Gesellschaft und Soziales. Seit 2011 arbeitet sie bei Hinz&Kunzt: sowohl online als auch fürs Heft.

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