Liebe Leserin, lieber Leser,

während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Homeoffice. Ich habe diesen Herbst schon lange in mehrere Kleidungsschichten gehüllt am Schreibtisch gesessen, um Gas zu sparen. Nun musste ich doch meine Heizung an­stellen, um die steifen Finger fürs Tippen aufzutauen. Ein echtes Luxusproblem! Andere Menschen in Hamburg sind dankbar, dass sie seit dem 1. November zumindest nachts wieder im Erfrierungsschutz der Stadt unterkommen. Tagsüber müssen sie die Notunterkünfte verlassen – was allein angesichts meiner Erfahrungen in der ungeheizten Altbauwohnung hart ist.

Das Winternotprogramm gibt es in Hamburg nun seit 30 Jahren. Grund genug, hier von den diesjährigen Plänen der Sozialbehörde und über Pro­bleme von Menschen in den Unterkünften zu berichten.

Im Magazinschwerpunkt befassen wir uns in diesem Monat mit dem Thema Ehrenamt. Die Soziologin Silke van Dyk beklagt, dass der Staat seine ureigensten Aufgaben auf das freiwillige Engagement von Menschen abwälze. Ein Besuch bei der Hamburger Tafel zeigt, wie das Team der Helfenden mit unglaublichem Einsatz versucht, immer mehr Bedürftige mit Lebensmitteln zu versorgen. Ein paar interessante Zahlen zum Thema haben wir auch für Sie zusammengetragen. Und wir haben erfahren, dass gut gemeintes privates Engagement manchmal auch schaden kann.

Da der Monat November tendenziell grau und trist ist, wollen wir Ihnen aber auch Gutes tun fürs Gemüt: Lassen Sie sich von unserem Autor Frank Keil mitnehmen in die Welt der Antiquariate. Oder nutzen Sie eine Regenpause, um eine Wanderung entlang der historischen Stadtgrenze zwischen Hamburg und Altona zu unternehmen. Am besten mit der Hinz&Kunzt in der Hand. Darin steht nämlich, wie das geht.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

Ihre Annette Woywode

Redaktion