Der kleine Murml : Ein Vorlesebuch für Hinz&Kunzt

Kreativer Ruheständler: Herbert Scheying auf seinem selbst ge­bauten Baumhaus. Foto: Dmitrij Leltschuk

Die Kreativität und Hilfsbereitschaft seiner kleinen Patient:innen haben Kinderarzt Dr. Herbert Scheying zu seinem Buch „Der kleine Murml“ inspiriert. Es ist im Hinz&Kunzt-Shop erhältlich.

Hinz&Kunzt Randnotizen

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Eigentlich hat Herbert Scheying das Spielehaus im Garten für die drei Enkelkinder gebaut. Doch wenn man sieht, wie der 83-Jährige behände die Leiter hochflitzt und auf der kleinen Holzveranda vergnügt mit den Beinen baumelt, kann man daran zweifeln. Seine kindliche Freude hat sich der Kinderarzt im Ruhestand bewahrt.

Als Sozialpädiater hat er vor allem mit Kindern gearbeitet, die als schwierig und herausfordernd gelten. Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität, mit Behinderungen und Entwicklungsauffälligkeiten. „Natürlich ist ihre Durchsetzungs­fähigkeit anstrengend“, sagt der ­Ruheständler. „Aber für Probleme finden sie kreative Lösungen und ihre Hilfs­bereitschaft beruht auf ihrem ­besonders feinen ­Gespür für die Bedürfnisse von Schwächeren. Das hat mich immer beeindruckt.“

Solch besondere Kinder haben ihn zu seinem Vorlesebuch „Der kleine Murml“ inspiriert. Die selbst illustrierte Geschichte erzählt von einem kleinen Murmeltier, das vom Adler in seinen Horst entführt wird. Doch weil Murml mutig, pfiffig und ein netter Kerl ist, fressen ihn die drei Jungadler nicht auf, sondern freunden sich mit ihm an. Ob das gut ausgeht? Das kann man in Herbert Scheyings Buch nachlesen, das im Hinz&Kunzt-Shop erhältlich ist. Der Erlös geht komplett an Hinz&Kunzt, denn der Hobbyautor findet, dass der „kleine Murml“ mit seiner Hilfsbereitschaft perfekt zum Projekt passt: „Das ist doch auch die wunderbare Idee von Hinz&Kunzt!“



Das Vorlesebuch mit bunten Illustrationen ist im Hinz&Kunzt-Shop für 11,99 Euro (zzgl. Versand) zu erhalten. Jetzt bestellen.

Schon in seiner Kindheit sei bei ihm ein Verständnis für andere entstanden, die es nicht so gut haben, glaubt Herbert Scheying. Bereits als Elfjähriger musste er zum Unterhalt der Familie beitragen. Für Apotheken in seiner Heimatstadt Göppingen machte er sechsmal die Woche Botendienste. Die monatlich 25 Mark in der Familienkasse wurden dringend gebraucht: Der Stiefvater verdiente als Kraftfahrer nicht genug für die fünfköpfige Familie. „Wir mussten sparen, irgendwie rumkommen“, erinnert er sich. „Taschengeld gab es nicht.“

Dass er mal Arzt werden würde, hatte er sich damals nicht vorstellen können. Auf dem zweiten Bildungsweg machte er Abitur, begann ein Medizinstudium und spezialisierte sich als Kinderarzt. 1979 übernahm er die Leitung des Werner Otto Instituts der Evange­lischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg, das auf die Diagnostik und Behandlung von Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen bei Kindern und He­ranwachsenden spezialisiert ist. „Für und mit Kindern zu arbeiten, das war etwas Besonderes“, sagt er.

2004 in den Ruhestand zu gehen, fiel ihm nicht leicht – und so richtig geklappt hat es auch nicht. In vielen sozialen Bereichen war und ist Herbert Scheying ehrenamtlich aktiv. Hat er tatsächlich mal Zeit, macht er Musik. Seine Leidenschaft gehört Mandoline und Gitarre, am liebsten musiziert er im Spielehaus. „Da drin ist die Akustik richtig gut“, sagt er und lächelt sein Jungenlächeln.

Artikel aus der Ausgabe:

wild wilder Wald

Warum Wälder in der Stadt unverzichtbar sind, wo man trotzdem noch Wohnungen bauen kann und wieso der Sachsenwald zwielichtige Gestalten anzieht. Außerdem: Armutsbetroffene protestieren und Bildungsforscher Aladin El Mafaalani erklärt, was Armut mit Kindern macht.

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