Der eine setzt auf Südfrüchte und neue Sorten, der andere denkt ans Aufgeben: So begegnen Obstbauern im Alten Land dem Klimawandel.
Wenn Claus Schliecker erklären soll, was der Klimawandel für ihn bedeutet, sagt er: „Ich hol ihn mal aus dem Kühlschrank.“ Dann steigt der 55-Jährige auf den Gabelstapler, fährt ins Kühlhaus in seiner Scheune und kommt mit einer beladenen Palette auf den Greifarmen wieder. In den Kisten liegen leuchtend rote Pfirsiche. Die – davon ist der Obstbauer überzeugt – können mit jedem Artgenossen aus Italien, Spanien oder Griechenland konkurrieren: „Wir können unsere Früchte viel besser ausreifen lassen. Das schmeckt man einfach.“
Claus Schliecker ist der typische Obstbauer aus dem Alten Land. Seit 1745 liegt der Betrieb in Familienhand. Ehefrau Sabine kümmert sich um die Buchhaltung, die Söhne Johann, 21, und Friedrich, 18, wollen die Tradition gerne fortführen. „Das ist kein Muss“, betont der Vater. Schon seine Eltern hätten ihm die Freiheit gelassen, sich für einen anderen Beruf zu entscheiden. Doch Schliecker ist Obstbauer aus Leidenschaft. In seiner knapp bemessenen Freizeit engagiert er sich im Ehrenamt als Vorsitzender der niedersächsischen Obstbauern. So will er der Landwirtschaft möglichst viel Gehör bei Politik und Medien verschaffen.
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